Behinderte helfen in Geschäften aus

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Aktion am ParadeplatzBehinderte helfen in Geschäften aus

Sie verkaufen Herrenmode oder Cupcakes: Menschen mit einer geistigen Behinderung helfen am Donnerstag in 15 Geschäften rund um den Paradeplatz aus.

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Sehen Sie im Video, wie es am Donnerstag am Paradeplatz zu und hergeht.

Therese Oetiker und Urs Oeschger räumen am Donnerstag im Spirituosengeschäft Paul Ullrich an der Bahnhofstrasse Weinflaschen in die Regale. «Das macht Spass», finden sie. Doch das ist nicht ihr angestammter Arbeitsplatz. Beide haben eine geistige Behinderung und arbeiten normalerweise für die Stiftung Züriwerk (siehe Box).

An diesem Vormittag sind sie und weitere Kollegen jedoch in 15 Geschäften rund um den Paradeplatz anzutreffen. Sie verteilen etwa Gratis-Glace in der UBS-Kantine, stellen Cupcakes her und verkaufen Parfum oder Herrenmode.

Anlass ist das 50-Jahr-Jubiläum der Stiftung Züriwerk. Direktorin Beata Hochstrasser sagt: «Wir möchten allen zeigen, dass Personen mit einer kognitiven Beeinträchtigung zu unserer Gesellschaft gehören und ihren Teil in unserer Wirtschaft beitragen.»

«Ich habe gefragt, ob ich einmal die Woche aushelfen kann»

Dieser Meinung sind auch die Kurzzeitarbeitgeber in den Geschäften rund um den Paradeplatz. «Sie machen das sehr gut und scheinen auch wirklich Spass bei der Arbeit zu haben», sagt etwa Heidy Eggenschwiler, Filialleiterin des Spirituosengeschäfts Paul Ullrich. Thomas Ulrich, Regionaldirektor UBS Zürich, findet, dass man versuchen sollte, Behinderte in den normalen Arbeitsprozess zu integrieren: «Schliesslich sind sie Teil der Gesellschaft und sollen ein selbstbestimmtes Leben führen.»

Dass er am Paradeplatz bald einen Job ergattert, hofft etwa Ninthujan Velarul, der am Donnerstag bei Michelle's Cupcakes anpackt. «Ich habe bereits gefragt, ob ich einmal die Woche Sandwiches bestreichen kann.»

Die Stiftung Züriwerk

Die Stiftung beschäftigt knapp 470 Personen mit einer kognitiven Beeinträchtigung. Einige haben diese Behinderung schon seit der Geburt, andere seit einem schweren Unfall. Die Stiftung stellt Wohnungen zur Verfügung und Arbeitsplätze in zehn Betrieben. Das Ziel ist, Barrieren zu überwinden und eine Reintegration in die Gesellschaft zu ermöglichen.

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