Ein Dorf hat Angst um seine Kinder

Aktualisiert

Attacke vor ChindsgiEin Dorf hat Angst um seine Kinder

Eine Unbekannte hat vor dem Kindergarten in Wiesendangen ZH einen 5-Jährigen gepackt und verletzt. Sie ist auf der Flucht. Die Familien im Ort fürchten, dass die Frau nochmals zuschlägt.

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So viele Erwachsene wie am Donnerstag sind normalerweise nie vor dem Kindergarten Wannenstrasse in Wiesendangen. Sie alle begleiteten ihre Buben und Mädchen in den «Chindsgi». Die Schulleitung hatte ihnen dies empfohlen, nachdem am Mittwochmorgen eine Frau einen Buben gepackt und im Mundbereich verletzt hatte. «Ich habe mir extrem Sorgen gemacht» sagt Schulleiter Christian Bossuge.

Der Vorfall ist Gesprächsthema Nummer 1 in Wiesendangen: «Alle Leute im Dorf sind nervös», sagt ein Leserreporter. Denn die unbekannte Frau läuft frei rum. Die Zürcher Kantonspolizei konnte sie trotz zahlreicher Hinweise noch nicht finden. Zur Sicherheit hat sie heute Polizisten zum Kindergarten geschickt, weitere Beamte patroullieren auch vor dem zweiten Kindergarten des Dorfes. Die Kinder wurden zudem den ganzen Tag von der Schulsozialarbeit, Eltern und weitere Personen begleitet.

«Kein Kind ist vor der Frau sicher»

Wieso die Frau den 5-Jährigen angriff und ob von ihr eine Gefahr ausgeht, kann die Polizei nicht sagen. Die Eltern rechnen aber mit dem Schlimmsten: «Ich habe Angst, auch die Kinder haben Angst», sagt Mutter E. Peter. Mehrere andere Eltern sind ebenfalls sehr besorgt: «Kein Kind ist sicher, falls die Frau wieder auftaucht», so eine junge Mutter.

Zu der Attacke gibt es im Dorf wilde Gerüchte: Die Mütter erzählen sich, die Täterin sei eine Ausländerin, die nicht in Wiesendangen wohnt und durchdrehte, weil sei ihr eigenes Kind nicht mehr sehen darf. Sie habe den Buben mit einem Messer verletzt, meint der Leserreporter. Die Kantonspolizei Zürich wollte beides auf Anfrage weder bestätigen noch dementieren.

Die Kinder und die Erwachsenen in Wiesendangen hoffen alle, dass die Frau möglichst bald gefasst wird und sie wieder ruhig schlafen können. «Es geht einem nahe, wenn jemand auf einen Kindergärtler losgeht», so Schulleiter Bossuge. (tab/ame/sda)

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