Asylbewerberin beschäftigtFamilie Fehr spricht von einem Irrtum
SVP-Hardliner Hans Fehr und seine Frau haben für eine angestellte Asylbewerberin keine Sozialversicherungsbeiträge bezahlt. In einer Stellungnahme bedauern sie nun diesen «Irrtum».

SVP-Nationalrat Hans Fehr nimmt Stellung zu den Vorwürfen, dass er eine asylsuchende Schwarzarbeiterin beschäftigt habe.
SVP-Nationalrat Hans Fehr hat mit seiner Frau Ursula eine serbische Asylsuchende für Haushaltsarbeiten angestellt. Da die Familie Fehr keine Sozialversicherungsbeiträge für die 31-Jährige zahlte, hat sie laut der «NZZ am Sonntag» gegen das Schwarzarbeitsgesetz verstossen. Nachdem die Polizei in Eglisau Ermittlungen aufgenommen hatte, gab die Asylbewerberin ihre Arbeit bei Hans und Ursula Fehr auf.
«Wir haben diese sehr tüchtige Frau nie angestellt», schreiben die Fehrs nun in einer Stellungnahme. Man habe vielmehr ein freundschaftliches Verhältnis zu der Familie gepflegt, worauf die Frau hin und wieder Gelegenheitsarbeiten wie Fenster putzen oder Bügeln verrichtet hätte.
«Unser Irrtum bestand darin, dass wir der Meinung waren, damit weit unter der Limite für eine AHV-Abrechnungspflicht zu sein, wie dies bis vor einiger Zeit der Fall war», so die Familie Fehr weiter. Sie hätten nun zur Kenntnis nehmen müssen, dass schon geringste Beträge abzurechnen seien: «Wir bedauern unseren Irrtum, entschuldigen uns dafür und werden allfällige ausstehende Zahlungen selbstverständlich begleichen.»
«Wasser predigen und Wein trinken»
CVP-Nationalrätin Kathy Riklin ist von Fehrs Fehltritt wenig überrascht: «Das zeigt, dass es gerade bei der SVP viele schwarze Schafe gibt.» Sie spricht von Doppelmoral und fügt an: «Wasser predigen und Wein trinken, das geht natürlich nicht.»
Auch von linker Seite hagelt es Kritik. So meint Juso-Präsident David Roth: «Es ist nicht das erste Mal, dass diejenigen, die nach Law and Order schreien, sich selber nicht an die Gesetze halten.» Fragwürdig sei Fehrs Verhalten auch darum, weil er als SVP-Politiker wahrscheinlich für ein Arbeitsverbot von Asylanten einstehe. «Ausserdem ist es zynisch, jemanden wie eine Asylbewerberin auszunutzen, indem man keine AHV-Beiträge zahlt.»