Henggart ZHFlugblatt macht Stimmung gegen Asylbewerber
In der Zürcher Gemeinde Henggart kursieren anonyme Flugblätter. Sie fordern einen Aufnahmestopp für zusätzliche Asylbewerber.

Auf den Flugblättern äussert ein anonymer Absender Befürchtungen zu den Themen Asylbewerber-Kriminalität, radikale Muslime und Enteignung.
Kein Anbieter/Landbote / Johanna BossartEine geplante Asylunterkunft im ehemaligen Restaurant Sternen im Henggarter Dorfkern sorgt zurzeit für Unruhe. In der Weinländer Gemeinde kursiert deswegen ein sechsseitiges Schreiben, der anonyme Absender spricht sich dabei gegen die Aufnahme zusätzlicher Asylbewerber in der 2274-Seelen-Gemeinde aus.
Im Schreiben heisst es etwa, dass die Mehrheit der Henggarter Bevölkerung keine zusätzlichen Asylbewerber aus sicheren Drittstaaten mehr aufnehmen wolle. Auf den Flugblättern werden Befürchtungen zu den Themen Asylbewerberkriminalität, radikale Muslime und Enteignung geäussert.
SVP Henggart distanziert sich
Zudem beinhaltet das Flugblatt-Dossier Zeitungsartikel, die von straffällig gewordenen Asylbewerbern handeln. Yvonne Caspar, Präsidentin der SVP-Ortspartei, habe bisher selbst noch keines dieser Flugblätter bekommen, wie sie zum «Landboten» sagt.
Die SVP Henggart distanziert sich gemäss Caspar von diesen Flugblättern. Auch woher diese kämen, wisse sie nicht. Generell habe aber jeder das Recht, anonyme Flugblätter zu verteilen.
«Schweiz kann noch mehr Flüchtlinge aufnehmen»
Frühestens ab Anfang Juni soll die Asylunterkunft im Sternen in Henggart bezogen werden. Dort ist Platz für 19 Asylbewerber. Auch wenn sich die SVP Henggart von den Flugblättern distanziert, wäre es laut Caspar denkbar, in die Bezirkslösung einzuzahlen, anstatt Asylbewerber aufzunehmen.
Ganz anders hingegen sieht das Margrit Wälti, Präsidentin der EVP Henggart: «Wir in der reichen Schweiz können noch mehr Flüchtlinge aufnehmen, aber auch den Menschen in den betroffenen Ländern helfen.» Die EVP sei für die Asylpolitik, wie sie in der Schweiz gehandhabt werde.