Stadt ZürichGeorgier verstecken Diebesgut im Asylzentrum
Asylbewerber aus Osteuropa scheinen das Asylzentrum Juch als Basis für organisierte Kriminalität zu nutzen. 20 bis 30 Männer sind im Visier der Polizei.

Rund 300 Personen werden hier von der AOZ betreut: Die Baracken des Asylzentrums Juch in Zürich-Altstetten. (8. April 2017)
Keystone/Gaetan BallyDas Bundesasylzentrum Juch in der Stadt Zürich wird offenbar von organisierten Kriminellen aus Osteuropa als Basis genutzt. Dies berichtet der «Sonntagsblick» unter Berufung auf Angaben eines Sicherheitschefs und der Polizei.
Die Kantonspolizei Aargau reagierte auf Meldungen, vier Männer in Niederwil AG hätten zwei Koffer in Büschen versteckt. Darin fand man gestohlene Zigarettenstangen, Whiskeyflaschen und Rasierklingen. Die vier aus Georgien stammenden Verdächtigen im Alter zwischen 23 und 35 Jahren wurden verhaftet. Zwei sind im Asylzentrum Juch, zwei im Zentrum Kreuzlingen TG gemeldet.
Bei Zimmerkontrollen bei Asylbewerbern aus Georgien, der Ukraine und Weissrussland wurden Spirituosen, Parfüm, Kleidung, Dutzende Sackmesser, Elektrorasierer und neue Turnschuhe sichergestellt. Es soll sich um Deliktsgut von Diebestouren handeln. In Waschpulverkartons wurden zudem zusammengerollte Geldscheine entdeckt.
Zuständigkeit
Seit den Zimmerkontrollen übergeben die Asylbewerber das mutmassliche Diebesgut Helfern, schreibt die Zeitung. Es sei gar beobachtet worden, wie dafür die gestohlenen Gegenstände in Koffern über den Zaun des Asylzentrums geworfen wurden.
Die 20 bis 30 Georgier, die heute im Zentrum Juch leben, sind im Visier der Polizei. «Wir verzeichneten in den letzten Monaten eine Zunahme von Diebstahldelikten, die auf ihr Konto gehen», sagt Sprecher der Stadtpolizei Zürich Mario Cortesi. Doch organisierte Kriminalität falle in das Zuständigkeitsgebiet von Kantonen oder Bund.
Die AOZ konnte kurzfristig zur Situation im Zentrum keine Angaben machen. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) testet dort seit drei Jahren das neue beschleunigte Asylverfahren.