Mit Wodka abgefüllt und auf WC missbraucht?

Aktualisiert

Warten auf UrteilMit Wodka abgefüllt und auf WC missbraucht?

Laut Anklage haben zwei über 20-jährige Mazedonier eine 16-jährige Schülerin an der Goldküste mit Alkohol und K.o.-Tropfen betäubt und sexuell missbraucht. Nicht zu beweisen, befanden die Verteidiger.

von
Attila Szenogrady

Der eingeklagte Vorfall ging auf den 22. April 2009 zurück. Laut Staatsanwaltschaft holten damals zwei über 20-jährige Mazedonier aus Opfikon und Zürich eine damals 16-jährige Kollegin aus dem Zürcher Unterland mit einem Auto ab und fuhren sie an die Goldküste in Küsnacht. Die Anklage schilderte, wie die beiden jungen Männer die Schülerin während der Fahrt nicht nur mit Wodka abgefüllt, sondern auch mit GHB (K.o.-Tropfen) betäubt hatten.

Laut Anklage auf WC geschändet

Die zuständige Staatsanwältin schilderte weiter, wie die beiden zu einem Parkplatz am Zürichsee bei Küsnacht fuhren und dort die wehrlose Geschädigte nacheinander in einer WC-Anlage sexuell missbrauchten, bis hin zum Geschlechtsverkehr. Eine Rechtsvertreterin des Opfers stufte dies als Vergewaltigungen ein.

Anders sah das die Staatsanwaltschaft, die im schlimmsten Fall von Schändung ausging und gar Freisprüche von den Vergewaltigungsvorwürfen verlangte. Die Anklage setzte sich daher für eher moderate Strafanträge von zwölf sowie acht Monaten Freiheitsstrafe ein. Allerdings in beiden Fällen ohne Bewährungschance.

«Sie war romantisch»

Vor dem Bezirksgericht Meilen beteuerten beide Männer ihre Unschuld und machten geltend, dass die junge Frau freiwillig mitgemacht habe. Sie sei sogar romantisch, aber auch alkoholisiert gewesen. Den Einsatz von K.o.-Tropfen (GHB) stellten die Hilfsarbeiter in Abrede. Auf die richterliche Frage an einen der Täter, ob er später einem Kollegen erzählt habe, dass er die Schülerin «gefickt» habe, antwortete er, dass er alles nur in seiner Gassensprache geschildert habe. Zu Sex sei es aber nicht gekommen, behauptete er.

Das Urteil soll am kommenden 18. März erfolgen.

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