Mit goldenen Segeln über den stürmischen Zürichsee

Aktualisiert

ZHDK-ProjektMit goldenen Segeln über den stürmischen Zürichsee

Die Zürcher Hochschule der Künste (ZHDK) schickt die goldene Jolle Argo an die Biennale in Venedig. Zuerst stand aber die Jungfernfahrt auf dem Zürichsee an.

von
bec

Die goldenen Segel sollen im Licht von Venedig besonders erstrahlen. (Video: bec)

Mit goldenen Segeln ausgestattet, gleitet das frisch getaufte Schiff Argo am Montag über den Zürichsee – es ist die Jungfernfahrt. Am Dienstag geht es dann weiter an die Kunstbiennale in Venedig. Für die Ausstellung «Florian Dombois: Galleria del Vento» im Research Pavilion sammelt das Segelboot vor Ort Material, um einen Windkanal zu bauen. «Wir fahren während fünf Wochen durch die Lagune von Venedig und sammeln Holz» sagt Florian Dombois, Künstler an der ZHDK, der das Projekt leitet. Zu sehen ist die Ausstellung vom 9. Juli bis zum 13. August an der Biennale.

«Der Wind hat Venedig reich gemacht»

Bei dem Segelboot handelt es sich um einen «Piraten» aus den 30er-Jahren. Die Segel sind eine Sonderanfertigung. Die goldene Farbe soll an die Geschichte der italienischen Handelsstadt erinnern. «Venedig ist durch den Wind und durch die Seefahrt reich geworden», sagt Dombois.

Auch die Lichtverhältnisse in der Lagune hatten einen Einfluss auf die Gestaltung des Bootes. «Ich habe in einem Traum plötzlich gesehen, wie ein goldenes Segelschiff in diesem speziellen Licht erscheint», sagt Dombois. «Ich denke, das hat eine gute Wirkung.»

Dombois lehrt und forscht im Departement Kulturanalysen und Vermittlung der ZHDK und betreibt seit 2012 ein Windtunnel-Labor. «Unser Windtunnel ist eine Formfindungs- und Metaphernmaschine. Er ist ein Labor, in dem sich Künstler und Wissenschaftlerinnen austauschen», sagt Dombois. Er nutzt die Symbolik der Dinge, um sie in künstlerischer Form neu zu materialisieren und so neue Erkenntnisse über das Wesen der Dinge zu gewinnen.

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