Zürich«O-Bike zieht sämtliche Velos aus dem Verkehr»
Der Leihvelo-Anbieter O-Bike soll sich aus der Stadt Zürich zurückziehen. Laut dem Tiefbaudepartement will O-Bike bis Ende Monat sämtliche 600 Velos einziehen.
«O-Bike hat uns zugesichert, bis Ende Juni sämtliche Velos geordnet aus dem Verkehr zu ziehen», sagt Pio Sulzer, Sprecher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements, zu Radio 1.
Die Stadt gehe davon aus, dass sich O-Bike an diese Vereinbarung halte. «Die Stadt hat auf O-Bike keinerlei Druck ausgeübt. Wir mischen uns nicht in das Geschäftsmodell von O-Bike ein. Wir haben die Regeln aufgestellt, die sich bewährt haben – und alles andere hat der Markt entschieden», sagte Sulzer weiter.
Auch die NZZ berichtet in ihrer Freitagausgabe, dass es bei O-Bike in letzter Zeit Turbulenzen zu geben scheint. Der Schweizer Geschäftsführer Daniel Junge verliess das Unternehmen schon nach wenigen Monaten. Einen richtigen Nachfolger scheint es nicht zu geben. Für 20 Minuten war bei O-Bike niemand erreichbar. Auch auf Social Media publiziert das Unternehmen nichts mehr. Der letzte Facebook-Eintrag stammt vom 15. Januar.
«Das Unternehmen hat alles falsch gemacht»
Dabei hat das asiatische Unternehmen erst im vergangenen Sommer die Stadt Zürich mit ihren gelb-grauen Velos überflutet. Dass sie bereits jetzt wieder verschwinden sollen, wundert David Durner, Geschäftsleiter von Pro Velo Zürich, nicht, wie er zu 20 Minuten sagt: «O-Bike hat alles falsch gemacht.»
So war der Markteintritt laut Durner viel zu offensiv, was viele Leute verärgerte. Ebenfalls habe das Unternehmen mit den Gemeinden schlecht kommuniziert und die Qualität der Velos sei mangelhaft: «O-Bike kümmerte sich auch schlecht um die Flotte. Überall liegen die kaputten Velos herum.» Die Konkurrenz wie Lime, Publibike oder Smide hätte diese Punkte deutlich besser im Griff.