Protest vor ETH und Uni gegen Affenversuche

Aktualisiert

ZürichProtest vor ETH und Uni gegen Affenversuche

Rund 300 Personen forderten in Zürich an einer Demo einen Stopp der Affenversuche an der Uni und ETH. Diese liessen sich ethisch nicht rechtfertigen, argumentierten die Tierschützer.

Start des Protests gegen Affenversuche am Werdmühleplatz. (Video: Leser-Reporter)

Teilweise als Affen verkleidet und mit Transparenten zogen die Demonstrierenden am Samstag vom Werdmühleplatz hinauf zur Universität und zur ETH. «Affenfolter stoppen», «Tierversuche sind würdelos» oder «Wer hat das erlaubt?» stand etwa auf den Plakaten. Der Entscheid lasse sich leider nicht mehr ändern, «aber wir müssen ein Zeichen setzen», sagte ein Sprecher.

Hintergrund des Protests ist ein Entscheid des Zürcher Verwaltungsgerichts von Ende April. Dieses lehnte eine Beschwerde von drei Vertretern der Tierschutzorganisationen innerhalb der Tierversuchskommission ab. Diese Kommission prüft jeweils die Gesuche der Forscher und stellt dem Veterinäramt einen Antrag.

Teilweise als Affen verkleidet und mit Transparenten zogen die Demonstrierenden am Samstag, 6. Mai 2017, in Zürich vom Werdmühleplatz hinauf zur Universität und zur ETH.
«Affenfolter stoppen», «Tierversuche sind würdelos» oder «Wer hat das erlaubt?» stand etwa auf den Plakaten.
Auch vor dem ETH-Hauptgebäude protestierten die Tierschützer gegen die Affenversuche von ETH und Uni.
1 / 3

Teilweise als Affen verkleidet und mit Transparenten zogen die Demonstrierenden am Samstag, 6. Mai 2017, in Zürich vom Werdmühleplatz hinauf zur Universität und zur ETH.

Klaus Petrus

Das Amt hatte im Sommer 2014 die aktuellen Versuche auf Antrag der Kommission bewilligt. Nur die drei Vertreter der Tierschutzorganisationen waren dagegen, weshalb sie sich mit einem Rekurs beim Regierungsrat beschwerten. Er lehnte die Beschwerde aber ab, worauf sie sich ans Verwaltungsgericht wandten.

Nach Güterabwägung zulässig

Die Forscher des Instituts für Neuroinformatik der Uni und ETH Zürich hatten ihr Gesuch für die Hirnexperimente an Rhesusaffen vor rund drei Jahren gestellt. Die beiden Hochschulen beabsichtigen, Entscheidungsprozesse im Gehirn zu erforschen, wie sie bei Schizophrenie und anderen psychischen Erkrankungen vorkommen.

In einer Güterabwägung wurden die Belastungen für die Tiere vom Gericht als zulässig erachtet. «Wie die sorgfältige Güterabwägung aller Instanzen bisher gezeigt hat, überwiegen die möglichen wissenschaftlichen Erkenntnisse dieser Studie», betonte Michael O. Hengartner, Rektor der Universität Zürich, Ende April. (sda)

Deine Meinung zählt