Roma-Camp sorgt für Ärger in Zürcher Dorf

Aktualisiert

Nürensdorf ZHRoma-Camp sorgt für Ärger in Zürcher Dorf

Fäkalien, Lärm, Nichteinhaltung der Ordnung: Eine grosse Gruppe Fahrender hat ihren provisorischen Standplatz von Dägerlen nach Nürensdorf verlagert.

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Auf einem Feld hinter diesem Gärtchen am Rand von Nürensdorf hatten die Roma ihr Lager aufgeschlagen.
Laut Anwohnern handelte es sich um rund 100 Personen.
Die Musik der Fahrenden war bis nach 23 Uhr zu hören. «Dabei hatten die Polizei und die Gemeinde gesagt, dass die Musik ab 22 Uhr abgestellt werden müsse», sagte ein Leser-Reporter, der nicht einschlafen konnte.
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Auf einem Feld hinter diesem Gärtchen am Rand von Nürensdorf hatten die Roma ihr Lager aufgeschlagen.

Leser-Reporter

Eine Gruppe Fahrender aus dem Elsass befindet sich auf der Durchreise im Kanton Zürich. Zuerst hatten sie ihren provisorischen Standplatz in Dägerlen und Aesch ZH eingerichtet. Nun sind sie in Nürensdorf gelandet.

Dort haben sich die Roma auf Privatgrund niedergelassen. Beim Besitzer und der Gemeinde hinterlegten sie laut dem «Landboten» eine Kaution und verpflichteten sich so zum Einhalten der Ordnung. Wie ein Anwohner berichtet, werde die Ordnungspflicht aber nicht sehr ernst genommen.

«Sorgen um Hab und Gut»

L.S.* ist verärgert. Auch viele seiner Verwandten, Freunde und Nachbarn reagieren angespannt. «Im Wald neben dem Lager liegen Fäkalien, anliegende Nachbarn klagen über Lärm», sagt der 15-Jährige zu 20 Minuten. Zudem nehme man der Gemeindeverwaltung übel, dass sie ihre Einwohner nicht über die Situation informiert habe. «Viele Anwohner sind in den Ferien und besorgt um die Sicherheit ihres Hab und Guts.»

Am Freitag noch hatte Gemeindepräsident Christoph Bösel (SVP) gesagt, dass bisher alles angenehm abgelaufen sei. Mittlerweile allerdings hat sich die Situation zugespitzt. «Die Gemeinde hätte so etwas niemals bewilligt», sagt Bösel am Mittwoch im «Blick». Das landwirtschaftliche Grundstück sei zum Campieren nicht geeignet.

Mobile Toiletten aufgestellt

Als Sofortmassnahme stellte die Gemeinde fünf mobile Toiletten auf und legte eine Wasserleitung. Auch wird das Gelände regelmässig von der Polizei kontrolliert. Auf Anfrage von 20 Minuten gab es bislang keine Probleme.

Wie ein Sohn des Roma-Chefs gegenüber dem «Blick» sagt, haben die Fahrenden für den Platz dem Bauern insgesamt 17'000 Franken bezahlt. Dieser lässt sich wie folgt zitieren: «Ich wollte ein Zeichen setzen, aber in zweites Mal mache ich das nicht mehr.»

*Name der Redaktion bekannt.

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