Schnellzug kracht in S-BahnHier werden die Unglückszüge geborgen
In Rafz ZH ist am frühen Morgen ein Schnellzug mit einer S-Bahn kollidiert. Sechs Personen wurden verletzt.
(Video: 20 Minuten / V. Freigang)
In Rafz ZH kam es am Freitagmorgen um 6.45 Uhr zu einer Kollision zwischen zwei Personenzügen. Laut der Kantonspolizei Zürich wurden nach ersten Erkenntnissen sechs Personen verletzt, eine davon schwer. Beim Schwerverletzten handelt es sich um einen der Lokführer des Schnellzugs. Der 49-Jährige musste aufwändig geborgen werden, die Feuerwehr schnitt ein Loch in die Führerkabine. Der Mann wurde mit einem Rega-Helikopter ins Spital gebracht, soll aber ausser Lebensgefahr sein. Bei den restlichen Verletzten handelt es sich um einen 35-jährigen Italiener, eine 44 Jahre alte Türkin und eine 28-jährige Frau aus Afghanistan sowie zwei 25- und 46-jährige Schweizer.
Um 16 Uhr begannen die Bergungsarbeiten. Ein Kran versuchte die umgekippten Wagen aufzurichten, wie Bilder von unserem Reporter vor Ort zeigen.
(Video: 20 Minuten / R. Schäfli/Vincent Freigang)
Wie verschiedene Leser-Reporter mitteilten, waren am frühen Morgen unzählige Polizei- und Krankenwagen im Einsatz. Auch die Feuerwehr war mit einem grossen Aufgebot vor Ort. SBB-Mediensprecher Stephan Wehrle bestätigt bisher lediglich die Kollision; das Ausmass sei im Moment noch immer unklar. Das Transportunternehmen spricht von einer «Flankenfahrt», da die beiden Züge in dieselbe Richtung fuhren, als es zum Zusammenstoss kam. Beide in den Zusammenstoss involvierten Züge wurden durch je einen Ausbildungslokführer und einen Lokführer-Aspiranten geführt.
Zug drohte von Brücke zu stürzen
Die beiden Züge stehen unmittelbar nach dem Bahnhof in Richtung Jestetten auf einer Brücke. Der Verkehr musste zwischenzeitlich grossräumig umgeleitet werden, da nicht sicher war, ob die Brücke der Belastung standhalte. Ausserdem drohte der Zug von der Brücke zu fallen. Die schräg stehenden Waggons wurden nun provisorisch gesichert.
Wie es zu dem Unglück kam, ist noch immer unklar. An einer Pressekonferenz betonte die SBB, dass auf der viel befahrenen Strecke modernste Signalanlagen zum Einsatz kommen.
Jeannine Pilloud, Leiterin Personenverkehr SBB, im Interview
Rauch in der S-Bahn
Leser-Reporter Jan Sieber (18), der in einem der Züge sass, erzählt, dass die S-Bahn Richtung Schaffhausen in Rafz losfuhr. «Vermutlich hat der Lokführer ein Rotlicht übersehen.» Denn kurz darauf habe es geholpert und der Zug sei auf einer Weiche wieder zum Stehen gekommen.
«Von hinten kam der Schnellzug von Zürich nach Schaffhausen. Er rammte die S-Bahn an der Seite.» Dabei sei der Schnellzug entgleist. In der S-Bahn habe es im vorderen Bereich Rauch gegeben.
Laut einem Mitarbeiter eines Rettungsdienstes haben die Blaulicht-Organisationen mit dem Schlimmsten gerechnet. «Die Grossraumambulanz und Krankenwagen aus der gesamten Region wurden aufgeboten», so der Mann. Laut einem Twitter-Nutzer sollen auch Helikopter der Rega und des TCS im Einsatz gewesen sein.
(cho/vro/ann/sda)
Verspätungen im Pendlerverkehr
Eine Störung auf der SBB-Linie im Waadtland zwischen Morges und Renens hat am Freitagmorgen zu Verspätungen und Zugausfällen im Pendlerverkehr geführt. Grund war eine Fahrleitungsstörung.
Der Bahnhof Renens war bis kurz vor Mittag für den Bahnverkehr nur beschränkt befahrbar. Die SBB rechnete aber noch mit Folgeverspätungen. Von der Störung betroffen waren Fernverkehrszüge zwischen St. Gallen und Genf Flughafen sowie Interregio-Züge zwischen Luzern respektive Brig und Genf Flughafen. Diese Zügen fielen zwischen Lausanne und Genf Flughafen aus.
Auch Reisende auf der Strecke Basel-Genf Flughafen waren betroffen. Die Züge von Mailand nach Genf fielen zwischen Sion und Genf ebenfalls aus. (Quelle: sda)