Rätsel gelöstSchweizer Jets fangen italienische Falcon ab
Eine Schleife, drei Flugzeuge und eine grosse Frage: Was ist los im Luftraum über Zürich? Die Lösung zeigt, mit dem WEF hatte das Manöver nichts zu tun. Spektakulär ist sie trotzdem.
Die mysteriösen Kondensstreifen am Himmel über dem Grossraum Zürich sorgten gestern für Staunen, dutzendfach erreichten Bilder davon die Redaktion. Wie die Luftwaffe heute bestätigt, waren dabei gleich drei Flugzeuge beteiligt - zwei Kampfjets der Schweizer Armee und ein Staatsflugzeug aus Italien.
Die Schweizer Militärpiloten legten zuerst eine Schleife ein und «hängten» sich dann an die italienische Falcon 900 – ein Kampfjet auf Höhe des Cockpits, einer zur Sicherung der Aktion hinter dem Heck. Aber weshalb fangen Schweizer Jets ein Staatsflugzeug ab?
«Diplomatic clearance»
Ein solches Manöver gehöre zu den luftpolizeilichen Standardaufgaben der Armee und finde rund einmal täglich statt, sagt Sprecher Jürg Nussbaum auf Anfrage. Die Armeepiloten kontrollieren unter anderem, ob das Staatsflugzeug dem Typ entspricht, dem vorgängig die Bewilligung für die Benutzung des Schweizer Luftraums – im Fachjargon «diplomatic clearance» genannt – erteilt wurde.
Die Piloten der ausländischen Maschine werden zuvor nicht informiert, sie seien sich solche Manöver aber gewohnt, so Nussbaum. Wer im italienischen Flugzeug sass, entzieht sich der Kenntnis der Luftwaffe. Klar ist einzig: Der Überflug von Nord nach Süd hatte nicht direkt mit dem WEF zu tun.