Kein WitzLust auf eine Insel für einen Franken?
Das Drei-Seen-Land verscherbelt Schlösser, Klöster, Villen und gar eine Insel für einen Franken. Wie geht das?

Die St. Peterinsel in der Drei-Seen-Region. Für einen Franken kann eine Nacht im Kloster darauf gewonnen werden. (Bild: Bielersee Schifffahrt)
Auf der Internetseit Kulturjuwel.ch steht: «1 CHF? Das kann doch nicht wahr sein! Doch, ist es. Wenn sie sich schnell genug entscheiden, gehört mit etwas Glück eine dieser Mietsachen Ihnen.»
Gleich darunter sind ein 800 Jahre altes Kloster, eine Brauerei aus dem 18. Jahrhundert ein barockes Patrizierhaus, ein Schloss aus dem 15. Jahrhundert und eine alte Villa in einem malerischen Garten abgebildet. Viel mehr ist nicht zu erfahren.
Ist etwas faul an der Sache?
Hans Stöckli, Präsident des Drei-Seen-Landes, Stapi von Biel und Nationalrat, erklärt in einem Video die einzelnen Objekte etwas genauer. Weiter schreibt er zur Auktion: Man habe sich gesagt, es müsse doch möglich sein, den Leuten in der Schweiz die Juwelen, welche die Drei-Seen-Region zu bieten habe, ein bisschen schmackhaft zu machen. Und so sei man auf die Idee gekommen, die Häuser für einen Franken zu vermieten.
In seinen Formulierung bleibt Stöckli ziemlich schwammig. Was genau und für wie lange man sie bekommen soll, wird nicht beantwortet. Ist etwas faul an der Sache? «Nein», versichert Samuel Kocher, Direktor von Tourismus Biel Seeland. «Wir wollten einfach etwas Spezielles anbieten, keine normalen Hotels.» Wer bei der Auktion mitmache, habe tatsächlich die Chance, eine Nacht in einem der Objekte zu gewinnen - Essen inklusive. Für sich alleine wird man die Häuser jedoch nicht haben. Es sind alles Gastro-Betriebe, die die Gewinner mit anderen Gästen teilen müssen. Für die Angebote muss man sich über die Homepage bewerben, die Gewinner werden dann ausgelost.
Warum telefoniert der Stapi wieder auf dem Velo?
In den nächsten Tagen wird die Kampagne, die Schweizer Touristen, wie schon während der Expo, in die Drei-Seen-Region locken soll, mit Inseraten unterstützt. Laut Kocher werden die Städte Basel, Zürich, St. Gallen und Luzern beworben. Jeder, der bei der Aktion mitmache, bekomme Post, ergänzt Kocher noch.
Ganz am Schluss des Spots mit Stapi Hans Stöckli (siehe Video oben) klingelt übrigens sein Handy. Er steigt auf sein Velo und sagt: «Chumä, chumä», radelt dann davon und steckt sein Telefon in die Jackentasche. Ob diese Szene ein Seitenhieb an die Auto-Partei des Kantons Bern ist, die den Stapi angezeigt hat, weil er gesehen wurde, wie er auf dem Velo telefoniert hat, ist unklar.
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Aussergewöhnliche Unterkünfte
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