Sauber gerettet: Toyota steigt aus

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RückzugSauber gerettet: Toyota steigt aus

Der weltgrösste Autobauer Toyota steigt aus der Formel 1 aus. Damit hat Peter Saubers F1-Team aus Hinwil den erhofften Startplatz für die nächste Saison auf sicher.

P. Haab & M. Brand
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P. Haab & M. Brand

Japans Branchenprimus, der im zweiten Jahr in Folge rote Zahlen erwartet, habe diesen Schritt aus Kostengründen beschlossen, meldeten japanische Medien. Eine formale Bekanntgabe sei noch im Laufe des Tages zu erwarten, hiess es.

Startplatz für Sauber

Auch wenn der Toyota-Ausstieg ein neuer Schock für die Formel 1 ist, in der Schweiz darf man jubeln - besonders in Hinwil: Wie 20 Minuten Online aus dem Toyota-Hauptquartier in Köln erfuhr, haben die Japaner im Sommer das sogenannte «Concorde Agreement» (siehe Box) wie BMW-Sauber nicht unterzeichnet. Das heisst, dass ein allfälliger Nachfolger von Toyota nicht automatisch den Startplatz in der «Königsklasse» bekommt. Deshalb erbt das Sauber-Team den zur Formel 1 berechtigenden 13. Startplatz. Sollte Toyota sein Team nicht auflösen, sondern verkaufen, so muss sich der Nachfolger mit Warteposition 14 begnügen.

Mässiger Erfolg bei Toyota

In seinen acht Saisons in der Formel 1 ist dem Rennstall mit Hauptquartier in Köln kein einziger Sieg gelungen. Fünf zweite und acht dritte Plätze sind Toyotas einzige Podestplatzierungen. Dies, obwohl Toyota über eines der grössten Budgets im Rennzirkus verfügte. Die insgesamt erfolgreichste Saison für Toyota war 2004, als am Schluss ein vierter Platz in der Konstrukteurswertung resultierte.

Künftig kein japanisches Team mehr

Da Ende der vorletzten Saison auch Honda seinen Rückzug aus der «Königsklasse» des Motorsports erklärt hatte, wird nach dem Toyota-Aus künftig kein japanisches Team mehr in der Formel 1 vertreten sein. Am Montag hatte zudem der japanische Reifenkonzern Bridgestone seinen Ausstieg bekanntgegeben.

Concorde Agreement

Das Concorde Agreement ist ein Vertrag zwischen der FIA und den einzelnen Formel-1-Teams. Er dient zur Regelung der Bedingungen, zu denen die Teams in den Rennen antreten, zur Aufteilung der Einnahmen aus den TV-Rechten und zur Staffelung von Preisgeldern.

Die Unterschrift unter das Concorde Agreement sichert den Teams den Startplatz in der Formel 1 - auch einem allfälligen Nachfolger, sollte ein Rennstall verkauft werden. Hat ein Team den Vertrag allerdings nicht unterschrieben und wird verkauft, so hat der Nachfolger kein automatisches Anrecht auf einen Startplatz in der Formel 1.

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