«Federer ist der beste Tennisspieler aller Zeiten»

Aktualisiert

Pete Sampras«Federer ist der beste Tennisspieler aller Zeiten»

Mit seinem langersehnten Triumph in Paris hat Roger Federer mit den 14 Major-Titeln von Pete Sampras gleichgezogen und alle vier Major-Turniere mindestens einmal gewonnen. Damit ist Federer der beste Tennisspieler aller Zeiten - auch für Pete Sampras.

Philipp Reich
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Philipp Reich

Mit seinem grossen Triumph in Paris hat Roger Federer Tennis-Geschichte geschrieben. Nach fünf Siegen in Wimbledon, fünf am US Open und drei am Australian Open hat die ehemalige Weltnummer 1 endlich auch beim einst so ungeliebten French Open gewinnen können. Nachdem Rafael Nadal ihm in den vergangenen drei Jahren im Final jeweils vor der Sonne stand, hat Federer nach der Niederlage in Australien (wieder gegen Nadal) im zweiten Anlauf seinen 14. Grand-Slam-Titel geholt und ist mit Rekordhalter Pete Sampras gleichgezogen.

Federer in erlesenem Kreis

Federer muss die Rekordmarke zwar (noch) mit «Pistol-Pete» teilen, dennoch ist die Leistung Federers höher einzustufen. Denn der US-Amerikaner war im Gegensatz zu Federer nur auf Rasen- und Hartplätzen erfolgreich. Nie konnte Sampras in Paris auf Sand mit den Besten mithalten. Federer hingegen hat mit seinem Titel in Roland Garros als erst sechster Spieler nach dem Briten Fred Perry, den Australiern Rod Laver und Roy Emerson sowie den US-Spielern Don Budge und Andre Agassi alle vier Majors gewinnen können. Und nur Agassi schaffte das auf vier verschiedenen Unterlagen. Die anderen profitierten zu ihrer Zeit davon, dass drei der vier Grand-Slams auf Rasen gespielt wurden.

Unmittelbar nach dem 14. Grand-Slam-Titel von Federer hat Sampras dem Mann, der gerade seinen «ewigen» Rekord egalisierte, dann auch zu seiner Leistung gratuliert und seine Bewunderung ausgesprochen: «Ich bin sicher, dass er noch viele weitere Grand-Slam-Titel gewinnen wird. Dieser Sieg in Paris zementiert meiner Meinung nach seinen Platz in der Geschichte als der grösste Spieler, der dieses Spiel je gespielt hat», erklärte Sampras in einem Telefoninterview mit der Nachrichtenagentur AP.

Neue Ziele für den «Besten»

Nach seinem Sieg in Paris wird sich Federer nun neue Ziele stecken müssen. Zu allererst wird er in Wimbledon versuchen, Sampras hinter sich zu lassen und alleiniger Rekordhalter in Sachen Grand-Slam-Titel zu werden. Und auch Agassis Bestmarke von 17 Titeln in der World-Tour-Masters-1000-Klasse dürfte der Schweizer, der wie Nadal 15 Siege aufweisen kann, in den Augen haben. Etwas schwieriger dürfte der wichtigste aller noch ausstehenden Rekorde zu erreichen. 237 Wochen war Federer bislang an der Spitze der Tennis-Weltrangliste. Damit fehlen der aktuellen Nummer 2 noch 49 Wochen bis zur Bestmarke von Pete Sampras. Diese ist momentan aber vor allem wegen der starken Konkurrenz nicht in unmittelbarer Reichweite.

Einen anderen bemerkenswerten Rekord hat er ebenfalls eingestellt. Zusammen mit Ivan Lendl hat er die meisten Grand-Slam-Finalteilnahmen. Doch während Federer 14 seiner 19 Finals gewann, war der Tscheche nur in acht Fällen erfolgreich.

Eindrucksvoll zurückgemeldet

Federer, der in den ersten fünf Monaten des Tennisjahres 2009 für seine zwiespältigen Leistungen viel Kritik einstecken musste, hat es in Paris aber wieder einmal allen gezeigt, dass nach wie vor mit ihm zu rechnen ist. Wohl niemand hätte vor dem Turnier diesen Exploit für möglich gehalten. Zwar hat der 14-fache Grand-Slam-Sieger seinen Dauerrivalen Rafael Nadal in Paris nicht bezwingen können, was jedoch nicht an ihm lag, und auch in der Weltrangliste liegt Federer weiterhin weit hinter dem Spanier. Dennoch dürften Fans und Experten nach dem Paris-Triumph des Schweizers Pete Sampras zustimmen: Roger Federer ist der beste Tennisspieler aller Zeiten.

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