Savannah SanitoaNicht ganz so explosiv wie Usain Bolt
Eigentlich wäre Savannah Sanitoa aus Amerikanisch-Samoa Kugelstösserin und Diskuswerferin. Da sie in ihren Top-Disziplinen die WM-Qualifikation aber verpasste, versuchte sie sich in Berlin als Sprinterin über 100 Meter. Trotz persönlicher Bestzeit lief sie der Konkurrenz aber meilenweit hinterher.
Als Savannah Sanitoa in ihrem Vorlauf über 100 Meter nach 14,23 Sekunden das Ziel als Letzte erreichte, musste die 85-Kilo-Frau erstmals tief durchatmen. Schliesslich hatte die «Sprinterin» aus dem Karibik-Staat Amerikanisch-Samoa, die normalerweise beim Kugelstossen und Diskuswerfen an den Start geht und nur über 100 Meter startete, da sie sich in den Wurfdisziplinen nicht für die WM in Berlin qualifizieren konnte, trotz drei Sekunden Rückstand auf die Schnellste gerade ihren persönlichen Rekord um 16 Hunderstel verbessert.
«Das ist meine Bestzeit! Es ist sehr aufregend, zwischen den besten Sprinterinnen der Welt starten zu dürfen», freute sich Sanitoa über ihren grossen Auftritt im vollen Olympiastadion von Berlin. Bis vor Kurzem sei sie in ihrer Heimat noch barfuss gelaufen. «Das ist normal bei uns. Leichtathletik ist da nicht die grosse Nummer», so Sanitoa, die dank einer Wildcard an den Start gehen durfte.
Nicht die Langsamste
Die langsamste war Sanitoa mit ihren 14,23 Sekunden aber nicht. Tioiti Katutu war mit 14,38 noch 15 Hunderstel langsamer und damit die Letzte der 61 gestarteten 100-m-Läuferinnen. Die 19-Jährige stammt aus dem pazifischen Inselstaat Kiribati und durfte nur wegen der Quotenregelung starten, die jedem Mitgliedsland des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF mindestens einen Startplatz zusichert.