KybunparkNeuer Stadionname fällt bei FCSG-Fans durch
Der FC St. Gallen spielt künftig nicht mehr in der AFG Arena. Im Sommer wird die Heimstätte in Kybunpark umbenannt. Die Fans sind wenig begeistert.
Es war eine gute Woche für den FC St. Gallen: Er konnte sich nicht nur den Ligaerhalt sichern, sondern auch einen neuen Sponsor präsentieren. Bereits im kommenden Sommer wird aus der AFG Arena der Kybunpark. Ursprünglich hätte die Arbonia-Forster AG das Namensrecht noch bis im Sommer 2018 behalten.
Acht Jahre lang hiess das Stadion der St. Galler AFG Arena. Die AFG verkündete früher als geplant, im vergangenen August, dass sie den Vertrag nicht verlängern wird. So habe man sofort begonnen, Verhandlungen zu führen, sagt der CEO FC St. Gallen Event AG, Pascal Kesseli. «Es hat sich schnell gezeigt, dass die kybun AG ein idealer Partner für uns ist», so Kesseli. Das Roggwiler Unternehmen übernimmt für die nächsten zehn Jahre das Namingright des St. Galler Stadions.
Firma aus der Region war ein grosser Wunsch
Das Thurgauer Unternehmen kybun AG hat sich national sowie auch international mit seinen Gesundheitsschuhen kyBoot einen Namen gemacht. Die Firma ist ein langjähriger Partner des Super-League-Clubs im Bereich Rehabilitation und Physiotherapie. «Bisher wuchs unsere Firma durch Mund-zu-Mund-Propaganda», sagt Karl Müller, Geschäftsleiter der kybun AG. «Nun ist es an der Zeit, unsere Marke stärker zu machen. Das wird uns mit der Zusammenarbeit mit dem FCSG bestens gelingen.» Co-Geschäftsleiter Franz With erhofft sich auch einen Know-how-Transfer zwischen dem FCSG und der kybun AG.
Eine Million Franken pro Jahr hatte sich der Thurgauer AFG-Konzern das Namensponsoring AFG-Arena kosten lassen. Wieviel der neue Sponsor zahlt, wurde an der Pressekonferenz nicht weiter thematisiert: «Über die Finanzierung wird nicht gesprochen, wir haben Stillschweigen vereinbart», so Müller. So viel sei aber verraten: Im Rahmen eines umfassenden Gesamtpaketes werde die kybun AG unter anderem auch auf den Hosen der FCSG-Tenüs präsent sein.
Auch der FCSG-Präsident Dolf Früh ist glücklich über den neuen Sponsor: «Es war unser Wunsch, dass wir eine Firma aus der Region präsentieren dürfen. Die Philosophien des FCSG und die der kybun AG sind ähnlich.» Nebst der St. Galler Kantonalbank, dem Hauptsponsor, sei die kybun AG der bedeutendste Partner des FCSG.
Neuer Name kommt bei Fans nicht gut an
Das Wunschszenario der St. Galler Fans wäre ein anderes gewesen. Gemäss «St. Galler Tagblatt» stand beim Anhang Schützengarten hoch im Kurs. Die Brauerei hat bereits einen Sponsoring-Vertrag mit dem FCSG.
Auch im Forum des FC St. Gallen wird der neue Name heiss diskutiert. User gallus meint etwa: «Als St. Galler Fan bleibt einem ja wirklich nichts erspart. Wenigstens ist der Chef von Kybun ein Rheintaler, sonst sehe ich in dieser Aktion wirklich nichts Positives mehr.» Ein anderer User meint, dass dem FCSG wohl einfach kein besserer Name für das Stadion eingefallen sei.
Auch der bekennende FC St. Gallen Fan und SVP-Kantonsrat Mike Egger ist vom neuen Namen Kybunpark wenig begeistert: «Mir persönlich gefällt er nicht, aber der Name ist meiner Meinung nach auch sekundär.» Wichtig sei vor allem, dass für die finanzielle Sicherheit des Vereins gesorgt sei und die Zusammenarbeit neue Möglichkeiten ergeben werde.
Der Präsident der Juso St. Gallen Samuel Brülisauer tut seine Meinung auf Twitter kund: