Bleibt Chikhaoui?Canepa: «Ich schliesse nichts aus»
Im Dezember 2013 informierte der FCZ, dass der Vertrag mit Yassine Chikhaoui nicht verlängert wird. Nach dem Cupfinal in Bern ist das aber gar nicht mehr so sicher.
Es sind diese wichtigen Spiele, in denen Yassine Chikhaoui seine Klasse aufblitzen lässt. Es sind jene Momente, in denen er eindrücklich zeigt, dass er zu den spektakulärsten Fussballern gehört, die derzeit in der Schweiz spielen. Es sind Aktionen wie in der 114. Minute im Cupfinal gegen den FCB, als er Marcelo Diaz vernaschte – immerhin chilenischer Nationalspieler -, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. In seiner vielleicht letzten grossen Partie wurde deutlich, wie sehr der FCZ seine «perle tunisienne» vermissen könnte, wenn er nach Saisonende die Zürcher tatsächlich verlässt.
Seit Sommer 2007 spielt Chikhaoui für den FCZ. Wegen seiner Verletzungsanfälligkeit war er aber oft monatelang weg und kommt in diesen knapp sieben Jahren auf lediglich 108 Pflichtspiele (17 Tore). So viele Partien macht ein FCB-Spieler im Schnitt in zwei Jahren. Rätselhafte Kniebeschwerden, Magenprobleme, ein gebrochenes Schienbein: Die Krankenakte des tunesischen Grossverdieners (geschätzt eine Million pro Jahr) ist dick.
Meier gibt Chikhaoui noch nicht auf
Aufwand und Ertrag standen für den FCZ nicht mehr in einem angemessenen Verhältnis. Deshalb informierte die Klubleitung letzten Dezember darüber, dass man den auslaufenden Vertrag mit Chikhaoui nicht verlängern werde. Seit dem Cupfinal scheint das alles aber nicht mehr so sicher.
«So einen Spieler will jeder Trainer. Ich wäre nicht böse, wenn er eine Vertragsverlängerung unterschreiben würde. Aber da sind auch noch finanzielle Aspekte zu beachten», sagt Urs Meier. Die Hoffnung hat der FCZ-Trainer noch nicht aufgegeben. Zumal seit dem Cupsieg sicher ist, dass der FCZ in der nächsten Saison europäisch spielt und ein Spieler mit der Klasse eines Chikhaoui der Mannschaft guttun würde.
Das letzte Wort hat der Präsident
Das letzte Wort in Sachen Verträge hat Ancillo Canepa. Der Boss hat seinem FCZ zuletzt schlankere Führungsstrukturen verpasst und hat auch bei der ersten Mannschaft (finanziell) den Gürtel enger geschnallt. Offenbar könnte der FCZ-Boss eine Verlängerung doch noch in Betracht ziehen. Die Chancen sollen bei 50:50 liegen. Gegenüber 20 Minuten sagte Canepa an der Cupfeier: «Ich schliesse nichts aus.» Immerhin.
In der Zwischenzeit wird der Tunesier aber bereits mit Parma und Serie-A-Klub Udinese in Verbindung gebracht. Auch der FC Basel oder YB könnten Nutzniesser sein, wenn der FCZ seine schweigsame tunesische Perle ziehen lässt. Denn so viel wie an der Cupfeier hat Chikhaoui in sieben Jahren beim FCZ zusammengerechnet nicht geredet.