Vor dem Match noch kurz auf die «Skipiste»

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20 Minuten unterwegsVor dem Match noch kurz auf die «Skipiste»

Unser Sportchef staunt nicht schlecht, als er mitten in Posen einen Hügel mit Sessellift und Skipiste entdeckt. Diesen schrägen Spass kann er sich nicht entgehen lassen.

von
Reto Fehr
Posen

Vom Balkon meiner Unterkunft im zehnten Stock eines Plattenbaus in Posen ist die Sicht frei auf einen Hügel in der Stadt. Ein Sessel- und Skilift steht dort und dazwischen eine weisse Fläche. Ob man dort wirklich Skifahren kann? Es sei das ganze Jahr über geöffnet, heisst es. Ich deute auf meine Gastmutter Christina und zeige auf den Hügel. Sie schüttelt wild den Kopf, lacht und sagt irgendetwas auf Polnisch. Ich glaube dazwischen das Wort «Osteoporose» gehört zu haben. Das bedeutet dann wohl Nein.

Dann geh ich halt alleine. «Malta Ski» heisst die Anlage am künstlichen See. 1993 wurde das Ganze eröffnet. Selbst Pirmin Zurbriggen und Franz Klammer hätten hier schon ihre Künste bewiesen, weiss die Homepage. Eine Rodelbahn gibts dort, eine 150 Meter lange Skipiste und vieles mehr. Ein Naherholungsgebiet mitten in der Stadt. An den Wochenenden soll es hier proppenvoll sein. Ich lese im Internet, dass die Anlage mit Schneekanonen ausgerüstet ist, ein Pistenfahrzeug gibts, eine Beleuchtung für Nacht-Events, und falls die Temperatur zu hoch ist, kann die künstliche Unterlage so bewässert werden, dass selbst dann Skifahren möglich ist.

Auf die Piste dank dem Taxifahrer

Aber Skifahren im Sommer? Kann man das wirklich? Am Nachmittag Skifahren, am Abend an ein EM-Spiel – das wäre ein perfekter Tag. Gleich neben dem Kassenhäuschen lagern die Ski. Schuhe und Stöcke können ebenfalls gemietet werden. Aber die Frau am Schalter nimmt mir in holperndem Englisch die Hoffnung: «Nein, das ist nur zwischen Oktober und April möglich.» Jetzt im Sommer könne ich mit aufblasbaren Plastikringen runterrutschen.

Ich versuche es lieber nochmals mit Skifahren. Ob ich wenigsten die Ausrüstung anziehen und ein Foto auf der Piste schiessen darf. Bisschen hochlaufen und mal schauen, obs funktioniert... Die Dame versteht mich nicht. Anders als der Taxifahrer, der noch kurz im Auto gewartet hat und Deutsch spricht. Ich frage ihn, ob er ihr mein Anliegen auf Polnisch erklären könne. Sogleich geht er an den Schalter und legt los. Dieses Mal höre ich zwischendurch ein «Reklama» und «dzennikarz» (Journalist). Bald hat er die Frau weichgeklopft, sie greift zum Telefonhörer, er zwinkert mir zu.

Zu trocken zum Fahren

Tatsächlich gibts die Ausrüstung und wenig später stehe ich auf der Piste. Den passenden Schal fürs Winter-Feeling kann ich auch noch anziehen und ich versuche etwas runterzurutschen. Aber leider funktionierts nicht, die Unterlage ist zu trocken. Die Bewässerung wurde nicht auch noch für mich angestellt. Kein Problem, Spass hats gemacht – und mein Taxifahrer beweist sich zudem als Fotograf.

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Das Jahresabo gibt es für 40 Franken.

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