«Da spielt man besser Schach»

Publiziert

Colin Muller«Da spielt man besser Schach»

Zwei Spiele, als einzige Mannschaft null Punkte, folglich Tabellenletzter. Seine Premiere als Headcoach bei den ZSC Lions hat sich Colin Muller anders vorgestellt.

Marcel Allemann
von
Marcel Allemann
Hat sich seine ersten Spiele als ZSC-Cheftrainer anders vorgestellt: Colin Muller.

Hat sich seine ersten Spiele als ZSC-Cheftrainer anders vorgestellt: Colin Muller.

Colin Muller, waren die beiden ersten Auftritte Ihres Teams ein Schock für Sie?

Colin Muller: Ich bin auf jeden Fall sehr, sehr enttäuscht und habe schon erwartet, dass wir zumindest ein Spiel gewinnen können. Teilweise haben wir gut gespielt, doch wir müssen während 60 Minuten ­fokussiert sein – 50 oder 55 Minuten reichen nicht. Auf Gegentore reagieren wir zudem mental viel zu fragil. Da will ich mehr Leidenschaft, Herzblut und Kampfgeist sehen – das ist Eishockey! Wenn man das nicht mitbringt, spielt man besser Schach.

Dieses Feuer wurde schon vor dem Saisonstart versprochen – stattdessen sieht man dumme Gegentore, Fehlpässe, unnötige Strafen und eine miese Torausbeute ...

Es ist in der Tat so, dass wir gegen Davos am Schluss zu viele unnötige Strafen ­von Topspielern einkassiert haben. So kann man natürlich nicht in ein Spiel zurückfinden.

Diverse Spieler waren beim Saisonstart nicht bereit. Ihre Analyse?

Es ist in der Tat ein Problem, dass einige grosse Spieler ihr Spiel noch nicht spielen. Da müssen wir einen Weg finden, denn von routinierten Nationalspielern erwarte ich mehr und auch über die Leistungen unserer Ausländer bin ich nicht glücklich. Unser klar bester Mann war ­jeweils Goalie Lukas Flüeler. Wenn ein Junger die anderen überragt, kann etwas nicht stimmen – da müssen einige viel mehr bringen.

Deine Meinung zählt