Millionen-Projekt«Wir sehen das Stadion als eine Art Theater»
Die Zürcher Eishockey- und Volleyballrena soll frühestens 2019 stehen. Architekt Michael Schneider über die komplexe Aufgabe, die Architektur und seinen eigenen Bezug zu den ZSC Lions.
Herr Schneider*, Ihr Büro hat den Architekturwettbewerb für die neue Eishockey- und Volleyballarena gewonnen – was lösten Sie besser als die elf Konkurrenten?
Von Anfang an haben wir versucht, die drei Hallen – Eishockey, Volleyball und Training – nebeneinander zu platzieren. Dadurch kann man das ohnehin komplexe Raumprogramm entflechten. Ausser uns löste dies nur noch ein Büro auf diese Weise. Alle anderen stapelten gemäss der Testplanung zwei der drei Hallen übereinander. Einen Vorschlag, den wir immer schon infrage stellten.
Dafür benötigt Ihr Projekt am meisten Platz.
Das stimmt, wir füllen die Grundstücksfläche komplett aus. Deshalb kompensieren wir das verbaute Areal mit zwei grosszügigen Terrassen und den Arkaden als Zugänge im Erdgeschoss.
Ihr Büro kennt man in Zürich vor allem wegen des abgelehnten Nagelhaus-Projekts. Zudem entstehen in der Europaallee zurzeit zwei Wohn- und Bürohochhäuser. Wieso wollten Sie nun erstmals ein Stadion entwerfen?
Erstens sind komplexe Projekte wie dieses ein grosser Antrieb für uns, zweitens stammt Büromitinhaber Adam Caruso aus Kanada und hat früher selber Eishockey gespielt und drittens ist der periphere Ort reizvoll – zwischen den zwei Einfallsachsen Zug und Autobahn gestalten wir den Auftritt der Stadt mit.
A propos Auftritt, heisst Ihr Projekt deshalb «Theatre of Dreams»?
Wir sehen die Eishockey- und Volleyballarena ein Stück weit als Theater. Deshalb entwarfen wir auch eine wellenförmige Betonfassade, die an einen Theatervorhang erinnert.
Sind Sie selber ein ZSC-Lions-Fan? Nein. Aber ich gehe ab und zu ein Spiel der ZSC Lions besuchen und verfolge die hiesige Meisterschaft sowie jene der NHL.
*Michael Schneider ist Leiter des Zürcher Büros von Caruso St John Architects Zürich/London