DiPietro hofft auf weiteren NLA-Einsatz

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Routinier gesucht?DiPietro hofft auf weiteren NLA-Einsatz

Drei Wochen vor dem Saisonstart ist ein ganz spezielles Transfer-Angebot auf dem Hockey-Markt: Stanley Cup-Sieger Paul DiPietro.

Klaus Zaugg
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Klaus Zaugg
Paul DiPietro leistete letzte Saison einen wichtigen Beitrag für Langnau.

Paul DiPietro leistete letzte Saison einen wichtigen Beitrag für Langnau.

Zugs ehemaliger Kultstürmer Paul DiPietro wartet auf einen neuen Auftrag aus der Nationalliga. Er trainiert mit Zugs Elitejunioren und ist bereit, sofort einzuspringen.

Er wird am 8. September 42. Damit ist er eigentlich zu alt für die NLA und die NLB. Doch Paul DiPietro kann in der höchsten Spielklasse noch immer am grossen offensiven Rad drehen. Er ist im guten Wortsinne ein ewiger Spieler und nach seinen beiden Toren beim historischen 2:0 Triumph der Schweizer gegen die kanadischen NHL-Profi beim Olympia-Turnier 2006 in Turin auch in seiner kanadischen Heimat kein Nobody mehr. Zudem ist Paul DiPietro der letzte noch aktive Spieler des letzten kanadischen Stanley Cup-Siegerteams (Montreal 1993). Ein echter Hockey-Saurier also. Und überhaupt: Gordie Howe buchte in der Saison 1979/80 für Hartford in der NHL in 80 Spielen 41 Punkte. Beim Saisonende im Frühjahr 1980 war er 52 Jahre alt.

Trennung von Sierre

Im Frühjahr 2011 hatte sich Paul DiPietro nach insgesamt 13 NLA-Saisons (davon elf mit dem EVZ) und mehr als 600 Spielen und über 600 Skorerpunkten aus der NLA verabschiedet und einen hochdotierten Dreijahresvertrag beim NLB-Klub Sierre (rund 130 000 Franken netto pro Saison) unterschrieben. Aber bereits im ersten Vertragsjahres kam es wegen Sierres wirtschaftlichen Problemen zu Unstimmigkeiten und der durch Heirat eingebürgerte Kanadier wechselte im Laufe der letzten Saison leihweise zu den SCL Tigers. Er leistete mit 14 Punkten aus 21 Spielen einen wesentlichen Beitrag zur frühzeitigen Rettung der Langnauer. In den Playouts gegen Ambri buchte er in 4 Partien gar 4 Punkte.

Eine Weiterverpflichtung in Langnau scheiterte an den unterschiedlichen finanziellen Vorstellungen. Ein Transfer zu Olten ebenfalls. Weil Sierre angeblich den Vertrag einseitig aufgelöst haben soll, kehrt Paul DiPietro auf Anraten seines Anwaltes auch nicht mehr ins Wallis zurück. Die restlichen zwei Vertragsjahre (es geht um über 200 000 Franken) sollen bei Sierre nun auf dem Rechtsweg eingefordert werden.

Hoffen auf einen Einsatz

Paul DiPietro ist also ab sofort für ein neues Abenteuer zu haben und er sagt gegenüber 20 Minuten Online: «Ich bin soeben aus der Sommerpause in Kanada zurückgekehrt und halte mit Zugs Elite-Junioren fit.» Er hoffe, dass er im Laufe der Saison irgendwo in der Nationalliga gebraucht werde.

Allerdings wird der durch Heirat eingebürgerte Kanadier nicht zum Nulltarif aushelfen. Unter 10 000 Franken im Monat dürfte er für einen Temporärjob wohl nicht zu haben sein. Paul DiPietro ist sozusagen das neuste Sonderangebot der in Baar/ZG ansässigen, hoch angesehenen internationalen Sportvermarktungs-Agentur «4sports & Entertainment AG» auf dem Transfer-Wühltisch. Er schmunzelt und versichert, dass er noch viel zu viel Spass am Hockey habe, um schon an Rücktritt zu denken.

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