Wenn nach Hause gehen (zu) teuer ist

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Michel RiesenWenn nach Hause gehen (zu) teuer ist

Kehrt Michel Riesen (33) nach 16 Jahren zu seinem Stammklub Biel zurück? Der erste Schweizer Erstrundendraft der NHL würde die Seeländer aber einiges kosten.

Klaus Zaugg
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Klaus Zaugg

Er ist der erste Schweizer Erstrundendraft (Edmontons Nr. 14 1997), er war mit 18 einer der besten Stürmer der Welt und die Edmonton Oilers sahen in ihm den Nachfolger von Jari Kurri. Michel Riesen bewährte sich drei Jahre in den nordamerikanischen Farmteamligen (1998 bis 2001), kam in dieser Zeit zu 12 NHL-Partien (1 Assist) und gilt als einer der besten Vollstrecker mit Schweizer Pass.

Michel Riesen hat Biel im Frühjahr 1997 verlassen um die Hockeywelt zu erobern. Zwischen 2001 und 2009 war er ein Schlüsselspieler in vier HCD-Meisterteams und seit 2009 stürmt er für die Lakers. In den letzten zwei Jahren hat er erstmals nicht mehr über 20 Skorerpunkte gebucht. Aber nach wie vor hat er das Potenzial für mindestens 15 Tore pro Saison.

Ist die Heimkehr zu teuer

Nun läuft Michel Riesens Vertrag mit den Lakers aus. Der nächste Vertrag könnte der letzte sein. Sein Agent Rolf Simmen sondiert den Markt. Bei dieser Gelegenheit hat er sich mit Biels Sportchef Martin Steinegger getroffen und erste Gespräche geführt. Die Rückkehr nach Biel, zu Riesens Stammklub, ist eine reizvolle Variante. Zumal Riesens Mutter in zweiter Ehe mit Biels Stadtpräsident Erich Fehr (SP), einem bekennenden Hockeyfans, verheiratet ist.

Biels Trainer Kevin Schläper wäre noch so froh, wenn er nächste Saison Riesen in seinem Sturm hätte. «Aber wir können uns Riesen finanziell wohl kaum leisten.» Biel hält sich strikte an eine selber verordnete Salärobergrenze – und die liegt etwas über 200'000 Franken. «Selbst wenn wir Riesen 100'000 Franken weniger bezahlen würden als er jetzt verdient, wäre das für uns nach wie vor viel zu viel.» Auf den ersten Blick scheint eine Heimkehr zu teuer zu sein.

Riesen muss sich wohl sowieso mit weniger zufrieden geben

Aber das letzte Wort ist noch lange nicht gesprochen. Riesens letztes Salär ist zu Zeiten ausgehandelt worden, als er noch über 40 Punkte pro Saison produzierte. Mit Angeboten der Grossklubs (ZSC Lions, Lugano, Davos, Zug, Bern) kann er nicht mehr pokern. Die Zeit für weniger Lohn, eine längere Vertragslaufzeit und Optionen für einen Job nach der Karriere ist gekommen. Eine Rückkehr nach Biel ist keineswegs ausgeschlossen. Das bestätigt sogar sein Agent.

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