Kloten FlyersWarum Grant Stevenson gehen muss
Bei den Kloten Flyers zeigt sich zum ersten Mal das neue, aggressive Selbstvertrauen. Opfer ist der Stürmer Grant Stevenson. Der 28-jährige Kanadier muss die Zürcher verlassen.
Der Machtwechsel von Peter Bossert (er hatte die Flyers vor dem Grounding gerettet) zu Jürg Bircher hat auch einen Wechsel der Unternehmenskultur gebracht. Vom beschaulichen «Dorfklub» zum dynamischen Sportunternehmen, das im kompromisslosen Streben nach höchsten Zielen wenig Rücksicht auf Sensibilitäten nimmt.
Präsident kehrt mit eisernem Besen
Für den neuen Kurs steht Präsident Jürg Bircher. «Wenn ein Entscheid falsch war oder wenn etwas nicht so funktioniert wie wir es erwartet haben, dann ist es besser, sofort zu handeln und Entscheidungen zu fällen», sagt Bircher gegenüber 20 Minuten Online. Und deshalb hat er einen Entscheid gefällt: «Wir holen für Grant Stevenson einen Ersatz.» Eine klare Aussage ohne «Wenn» und «Aber».
Stevenson hat nach drei Runden eine statistische Brille (0 Tore, 0 Assists) und musste bereits eine Partie (in Davos) auf der Tribüne verfolgen. Er hat die hohen Erwartungen nicht erfüllt. Dabei ist der Kanadier geholt worden, um die Offensive zu befeuern. Der solide Zweiwegstürmer Curtis Brown (33) ist aus einem laufenden Vertrag heraus nach Biel abgeschoben worden, um Stevenson Platz zu machen.
Bircher stellt auch klar, dass Stevenson gehen muss, sobald ein Ersatz gefunden ist. «Wir werden ihn nicht als zusätzlichen Ausländer behalten.» Man werde sich für die Verpflichtung des richtigen Ersatzausländers allerdings Zeit lassen. «Wir stehen nicht unter Druck und wir haben genug Substanz. Wir haben ja letzte Saison über einen längeren Zeitraum sogar nur mit drei Ausländern gespielt.»
Geld sollte kein Problem sein
Ein Ersatz für Stevenson kostet Geld. Haben die Kloten Flyers diese Mittel? Ein ausländischer Stürmer, der am grossen offensiven Rad drehen kann, verursacht Kosten von 300 000 bis 500 000 Franken. «Der Verwaltungsrat ist dazu in der Lage, diese Mittel aufzubringen», so Bircher zu 20 Minuten Online. «Wir sind es der Mannschaft schuldig, die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen.»
Die Kloten Flyers fahren also aggressiv auf Meisterkurs. Ohne die durch Präsident Bircher personifizierte Kompromisslosigkeit sind Meisterschaften ohnehin nicht zu gewinnen.