Geplatzte Millionen-DealsFlyers-Betrüger linkte schon die AS Roma
Volker Flick wollte sich mit einem Millionen-Betrag an den Kloten Flyers beteiligen. Der Deutsche hatte schon bei einem dubiosen Roma-Verkaufsangebot seine Finger im Spiel.

Die Kloten Flyers wurden anscheinend von einem Hochstapler hinters Licht geführt. (Bild: Keystone)
Die finanziellen Probleme der Kloten Flyers schienen gelöst. Ein millionenschwerer Investor versprach, eine Arena mit modernster Infrastruktur, mit einem Parkhaus und einem zusätzlichen Eisfeld zu errichten. Wie der «Blick» heute berichtet, sind die Flyers aber einem Hochstapler auf den Leim gekrochen.
Im Mai des vergangenen Jahres zeichnete Volker Flick Flyers-Aktien im Wert von 1,225 Millionen Franken. Dies entspricht 20 Prozent der Gesamtaktien. Der Geldgeber gab vor, Mitglied der Unternehmerfamilie Flick zu sein. Die Flicks gehören zu den reichsten Familien Deutschlands, besitzen einen milliardenschweren Industriekonzern. Geld sehen die Flyers trotz mehrmaliger Beteuerungen des potenziellen Investors bis heute keines.
Flick in Roma-Spekulation involviert
Schon einmal fiel der Name Volker Flick bei einem spektakulären Übernahme-Angebot eines Sportvereins. Im April 2009 trat der 48-jährige Deutsche zusammen mit dem Schweizer Spielerberater Vinicio Fioranelli in Verhandlungen mit der AS Roma. Für 434 Millionen Franken sollte der marode Serie-A-Verein übernommen werden. Der bevorstehende Mega-Deal sorgte in Italien für viel Wirbel, die Roma-Aktien schnellten um 20 Prozent in die Höhe. Da die notwendigen Dokumente und Sicherheiten aber nicht vorgewiesen werden konnten, kam der Verkauf schliesslich nicht zustande.
Ende Januar 2011 dann die Überraschung: Die italienische Justiz erliess einen Haftbefehl gegen Flick und Fioranelli. Ihnen wird vorgeworfen, die Aktien der Roma mit dem Übernahme-Angebot im Namen der steinreichen Flicks künstlich in die Höhe getrieben und davon finanziell profitiert zu haben. Die Flick-Familie dementierte dabei stets, dass jemals Verhandlungen mit dem Römer Traditionsklub geführt wurden.
Flyers reagieren nach Haftbefehl
Vom Haftbefehl gegen Fioranelli und Flick hören offenbar auch die Flyers. Am 3. Februar leitet Kloten gegen ihren potenziellen Investor die Betreibung ein. Als Flick die ausstehende Summe immer noch nicht zahlt, reicht Flyers-Präsident Jürg Bircher Klage ein.
Wie der «Blick» berichtet, ist der Kontakt der Flyers mit Flick über Ex-GC-Präsident Romano Spadaro zustande gekommen. Der 62-Jährige wurde von Bircher im Dezember 2008 in den Verwaltungsrat der Flyers geholt und sollte neue Investoren finden. Spadaro und Fioranelli kennen sich gut, 2008 wollten sie zusammen mit Ramon Vega und anderen in den damaligen Serie-B-Verein FC Bologna investieren.
Spadaro: «Flick ist eine sehr zurückhaltende Person»
Auch mit dem Roma-Angebot wurde Spadaro vor zwei Jahren in Verbindung gebracht. «Am Kauf der Roma bin ich nicht interessiert. Die Flicks? Über die kann ich nichts sagen, aber ich kenne sie gut. Mit Volker spreche ich oft, aber ich kann über ihn absolut nichts sagen. Er ist eine sehr zurückhaltende Person», sagte Spadaro damals gemäss LaRoma.it.
Ein bisschen mehr Misstrauen wäre wohl nicht schlecht gewesen. Gemäss «Sonntagsblick» hat Flick nämlich noch mehr Dreck am Stecken. Beim Betreibungsamt Höfe laufen gegen den Deutschen Betreibungen im Umfang von 2,3 Millionen Franken. Unter anderem soll er das Hotel Rössli in Hurden SZ sowie einen Goldschmied am oberen Zürichsee betrogen haben.