Krach mit dem TrainerBiels Scalzo gefeuert
Biel trennt sich per sofort von seinem Verteidiger-Schillerfalter Mario Scalzo (27). Er hat dem «Hockey-Gott» widersprochen.

Mario Scalzo wird sich nie mehr das Biel-Trikot überstreifen.
Hin und wieder täuscht das joviale Wesen und Wirken von Biels Cheftrainer und Sportchef Kevin Schläpfer (42) darüber hinweg, dass er alle Macht in Händen hält und dass er diese Macht auch ausübt. Der Baselbieter wird nach dem Aufstieg (als Sportchef) und dreimaliger Rettung vor dem Abstieg (als Nottrainer und Trainer) nicht nur als «Hockey-Gott» verehrt. Er hat auf dem Hockey-Planeten Biel auch die Handlungsbefugnis eines «Hockey-Gottes».
Das hat Mario Scalzo unterschätzt. Der kanadische Verteidiger-Schillerfalter mit dem Talent, in der NLA die blauen Linie zu dominieren, hat die Autorität Schläpfers herausgefordert. «Ja, das ist richtig» sagt Biels Manager Daniel Villard gegenüber 20 Minuten Online. «Er hat sich mit unserem Cheftrainer zerstritten und wir haben gehandelt.» Offensichtlich ist Biels Management eine kostengünstige Scheidung gelungen. Jedenfalls sagt Villard: «Wir haben uns per Ende September ohne Auszahlung des Vertrages getrennt. Scalzo kann ab sofort gehen, wohin er will.» Aber warum hat Scalzo einfach so auf das ihm bis Saisonende zustehende Gehalt verzichtet? «Das möchten wir im Detail nicht erklären» sagt Villard. «Wir haben ihm einfach eröffnet, dass er mit grösster Wahrscheinlichkeit ab sofort nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Er hat daraufhin die sofortige Auflösung des Vertrages akzeptiert.»
Defenisver Gehorsam verweigert
Was war der Grund für das Zerwürfnis mit Cheftrainer Kevin Schläpfer? Villard gibt dazu keine Informationen. Gewährsleute melden hingegen, dass es zwei Punkte gegeben hat: Erstens habe Scalzo dem Trainer den defensiven Gehorsam verweigert und viel zu offensiv und risikoreich gespielt. Tatsächlich hat der Offensivverteidiger, der die ersten Partien wegen Verletzungen verpasst hatte, eine äusserst bescheidene Statistik: 5 Spiele, 1 Tor und eine Minus-4-Bilanz. Noch gravierender sei hingegen dass er die Kritik des Trainers nicht ertragen habe. «Ja, diese Informationen sind in etwa richtig» bestätigt Villard. «Kevin Schläpfer ist halt ein Trainer, der alle gleich behandelt und einen ausländischen Star genau gleich direkt und offen kritisiert wie einen Junioren. Damit hatte Scalzo Mühe.»
Die Bieler haben mit Sébastien Bordeleau (36), Ahren Spylo (28), Tom Preissing (33) und Eric Beaudoin (31) vier ausländische Spieler unter Vertrag. «Wir stehen nicht unter Druck» sagt Villard. «Für die nächsten Spiele sollten alle vier fit sein. Trotzdem werden wir einen neuen Ausländer holen. Aber wir lassen uns dafür Zeit und werden je nach Angebot und Situation entscheiden, ob wir einen Verteidiger oder einen Stürmer engagieren.»
Dem neuen Mann sei jetzt schon ins Stammbuch geschrieben: Bitte nie vergessen: In Biel hat der «Hockey-Gott» immer recht.