Keine EinigungDie Amis streiten weiter - NHL-Stars bleiben länger
Die Egos sind zu gross: Eine rasche Einigung zwischen der NHL und der Spieler-Gewerkschaft ist gescheitert. Die Chancen stehen gut, dass die NHL-Stars bis 2013 in der Schweiz bleiben.
NHL-General Gary Bettman und Spielergewerkschafts-Boss Don Fehr haben sich am Donnerstag in Toronto zu Verhandlungen getroffen. Thema: Die 50:50-Offerte der NHL an die Spielergewerkschaft.
Die Liga ist bereit, die Gesamteinnahmen (3,3 Milliarden Dollar) mit den Spielern 50:50 zu teilen – bisher lag der Anteil der Spieler bei 57 Prozent. Die Erwartungen waren hoch. Wäre bei dieser Sitzung eine Einigung erzielt worden, dann hätte die Saison am 2. November begonnen und wäre über die volle Distanz (82 Partien) gespielt worden. Die NHL-Stars hätten sofort heimreisen müssen (20 Minuten Online berichtete). Der Donnerstag ist wegen dieser entscheidenden Verhandlungen zum «big day» erklärt worden.
Gegenvorschläge sind eine «grosse Enttäuschung»
Wie erwartet, ist es nicht zu einer Einigung gekommen. Zu gross sind die Egos von Gary Bettman und Don Fehr. «Big day» ist zum «big disaster» geworden. Nach nur einer Stunde war die Sitzung zu Ende und Gary Bettman erklärte: «Wir sprechen nicht die gleiche Sprache.» Gewerkschaftsboss Don Fehr lehnte die 50:50-Offerte ab und präsentierte drei Gegenvorschläge, auf die Bettman nicht einmal eingegangen ist und die er als «grosse Enttäuschung» abqualifiziert hat.
Die 50:50-Offerte ist für die Spielergewerkschaft gemäss Don Fehr wegen der vielen Nebenbedingungen über Dauer und Form der Verträge nicht annehmbar (der Gesamtarbeitsvertrag ist ein Werk von über 500 Seiten), weil letztlich die Spieler insgesamt fast 1,8 Milliarden Dollar Lohnsumme verlieren würden. Er konnte die 50:50-Offerte auch deshalb nicht akzeptieren, weil er als Verlierer dagestanden wäre, der durch einen einzigen Schachzug (die 50:50-Offerte) von Gary Bettman matt gesetzt worden ist.
Keine Einigung in Sicht
Ein neuer Gesprächstermin zwischen den beiden Alphatieren ist nicht vereinbart. Gary Bettman hat bereits angekündigt, dass die NHL die Spiele für den November und den Dezember bald annullieren wird, wenn die 50:50-Offerte bis zum 25. Oktober nicht angenommen wird. Vieles deutet darauf hin, dass uns NHL-Stars wohl noch zwei weitere Monate erhalten bleiben.
Die Fronten sind nun gefährlich verhärtet und im schlimmsten Fall ist sogar die ganze NHL-Saison in Gefahr. Interessant wird sein, ob die Spieler weiterhin bereit sind, der harten Linie ihres Gewerkschaftsbosses Don Fehr zu folgen, oder ob sie ihn zu einer anderen Haltung zwingen werden. Die Spieler bekommen während des «Lockouts» keinen Lohn und können das Geld, das sie nun verlieren, nie mehr zurückholen.