Die Transfer-Täter geloben Besserung

Aktualisiert

Fingerzeig der NLADie Transfer-Täter geloben Besserung

Die Klubgeneräle wollen sich bessern: Der Liga-Aufsichtsrat setzt den Transferwildwuchs auf die Traktandenliste der nächsten Liga-Versammlung vom 4. März. Immerhin.

Klaus Zaugg
von
Klaus Zaugg

SCB-Manager Marc Lüthi, das Alphatier im Liga-Aufsichtsrat bestätigt gegenüber 20 Minuten Online: «Ja, wir werden das Transfergebaren auf die Traktantenliste setzen. Wir finden es alle nicht gut, was in dieser Saison passiert ist.» Konkrete Vorschläge, was gegen die Transfer-Anarchie unternommen werden kann, gibt es zurzeit allerdings noch nicht.

Der Aufsichtsrat besteht aus Peter Zahner (ZSC Lions), Marc Lüthi (SCB), Reto Klaus (Lakers), Marius Meijer (La Chaux-de-Fonds), Patrick Hauert (Ajoie) und Marc Furrer (Präsident Nationalliga) sowie den Besitzern Philippe Gaydoul (Präsident Swiss Ice Hockey), Pius-David Kuonen (Sportchef Swiss Ice Hockey), Werner Augsburger (Manager Liga) und Peter Lüthi (Direktor Swiss Ice Hockey)

Der Aufsichtsrat kann keine Massnahmen beschliessen. Aber er kann Vorschläge zuhanden der Ligaversammlung ausarbeiten. Die Liga-Versammlung besteht aus den Vertreter der Klubs aus NLA und NLB.

Salopp gesagt: Die Bankräuber diskutieren über Sicherheitsvorkehrungen gegen Bankeinbrüche. Die Manager, die laufend Spieler und Trainer vor der Zeit unter Vertrag nehmen, entscheiden über Reglemente/Massnahmen gegen dieses Treiben. Jeder sagt, er finde es nicht gut, was in den letzten Monaten passiert ist. Aber jeder macht mit.

Das Arbeitsrecht macht griffige Massnahmen gegen dieses Treiben, das die Glaubwürdigkeit eines Sportes langfristig schwer beschädigt, nahezu unmöglich. Unbequeme Massnahmen verordnen sich die Liga-Manager nicht selber. Verbote nützen wenig, wenn keine wirksamen Kontrollen möglich sind. Auch andere Hockey-Nationen in Europa kennen dieses Problem. Die einzige Gegenmassnahme ist eigentlich die öffentliche Skandalisierung des Treibens.

Den Transferwildwuchs auf die Traktandenliste der Liga-Versammlung vom 4. März zu setzen, bedeutet für die Praxis vorerst wenig. Aber es ist sozusagen die Offizialisierung des Problems. Es wird darüber geredet. Es ist der erste Schritt zu einer Besserung. Immerhin.

Deine Meinung zählt