Kloten gerettet: Fetscherin lenkt ein

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Anzeige gegen BircherKloten gerettet: Fetscherin lenkt ein

Adrian Fetscherin stellt das Stimmrecht seines Aktienpakets den Investoren um Philippe Gaydoul zur Verfügung – und kündigt eine Strafanzeige gegen Ex-Präsident Jürg Bircher an.

Klaus Zaugg
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Klaus Zaugg

Die Übergabe der Aktien bzw. des Aktienstimmrechtes bis heute Donnerstag um 17 Uhr war eine zentrale Forderung für den Einstieg bei den Kloten Flyers. Nur so haben Philippe Gaydoul und Thomas Matter die Mehrheit und damit die Macht bei der EHC Kloten Sport AG.

Die finanziellen Forderungen (Reduktion der Schulden von zehn auf drei Millionen) haben die Sanierer um Peter Bossert bereits erfüllt. Nun wird es möglich sein, am Freitag offiziell die Rettung der Kloten Flyers zu verkünden.

Fetscherin will ein Zeichen setzen

Das Spektakel wird nun anderorts stattfinden: Adrian Fetscherin sagt, Jürg Bircher habe ihm seinerzeit beim Kauf der Aktien (30 Prozent für 750 000 Franken) einen schuldenfreien Klub garantiert. Der damalige Präsident und Mehrheitsaktionär habe ihn aber unter Vorlage von teilweise falschen und fehlerhaften Dokumenten über den wahren Zustand der EHC Kloten Sport AG getäuscht und die Schuldenlast von 10,8 Millionen Franken verschleiert.

Adrian Fetscherin kündigt nun rechtliche Schritte an: «Es darf nicht sein, das solche Leute jemals wieder an die Spitze eines Schweizer Sportclubs kommen. Darum werde ich mit aller Härte gegen die Verantwortlichen juristisch vorgehen – um auch ein Zeichen zu setzen. Zum Glück konnte ich zum richtigen Zeitpunkt die Machenschaften des alten Veraltungsrates aufdecken und öffentlich machen. Nur so war eine Rettung der Kloten Flyers überhaupt noch möglich. Nun hoffe ich auf eine gute Zukunft des Vereins und wünsche den neuen Besitzern den grösstmöglichen sportlichen Erfolg, aber auch Demut und Vernunft bei der betriebswirtschaftlichen Führung des Clubs.»

Chancen von Fetscherin sind klein

Bei den von Adrian Fetscherin angekündigten rechtlichen Schritten handelt es sich um eine Strafanzeige gegen den ehemaligen Präsidenten und Mehrheitsaktionär Jürg Bircher. Mit dem Fernziel, vielleicht doch noch etwas vom Geld zurückzubekommen, das er seinerzeit für das 30-prozentige Aktienpaket an Bircher überwiesen hat (750 000 Franken). Eine Chance auf Schadenersatz hat Fetscherin im Grunde nur dann, wenn er Bircher kriminelle Handlungen nachweisen kann – am besten eben durch eine strafrechtliche Verurteilung.

Die Chancen? Bevor Adrian Fetscherin von Jürg Bircher einen Franken sieht, werden die Kloten Flyers dreimal die Meisterschaft gewinnen.

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