Starke Löwen gewinnen das Zürcher Derby

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National League AStarke Löwen gewinnen das Zürcher Derby

Die ZSC Lions gewinnen das Zürcher Derby diese Saison zum dritten Mal. Der EV Zug ist nach einem 4:0-Sieg gegen Lugano der neue Leader und Davos unterliegt den Lakers auswärts 2:4.

Die Lions sind im Steigflug. Auch in Kloten ist der ZSC nicht zu stoppen: 4:2 besiegt das Team von Bob Hartley den Kantonsrivalen. Captain Mathias Seger hatte schon vor dem Jahreswechsel (nach dem Coup in Genf) eine Serie gefordert. Die Botschaft des Rekordnationalspielers ist offenbar in der Kabine der Lions auf flächendeckende Zustimmung gestossen. Bei vier Siegen in Folge sind die Stadtzürcher mittlerweile angelangt. Der Fall unter die Trennlinie dürfte kein Thema mehr sein - ins Blickfeld kommt stattdessen der unkonstante HC Lugano. Eine Top-6-Klassierung am Ende der Qualifikation ist aus Sicht der Lions nicht mehr utopisch.

Eine auffällig dominante Rolle spielte Patrik Bärtschi im 170. Zürcher Derby. Der Stürmer mit langer Vergangenheit in Kloten ist im bisherigen Verlauf der Saison noch nicht dauerhaft auf Touren gekommen. Nun markierte er ausgerechnet gegen seinen Stammklub die Treffer zum 2:0 (20.) und 4:1. Kursweisend war vor allem sein erfolgreicher Konter in der 38. Minute und 47 Sekunden nach dem 3:1 von Mark Bastl.

Die Flyers liessen innert Kürze zweimal reichlich naiv von einem schnörkellosen Gegenstoss der Lions überraschen. Von ihrem Speed-Hockey war wenig bis nichts zu sehen. Mehr als Biebers Powerplay-Tor (43.) gestand ihnen der vorzüglich organisierte und mittlerweile wieder ungemein selbstbewusste ZSC nicht zu. Für die gestärkte Defensive stand auch Lukas Flüeler. Der Nachfolger der «Legende a. D.» Ari Sulander hielt erneut stilsicher und fehlerlos.

Zug setzt sich an die Tabellenspitze

Der EV Zug kommt gegen ein erstaunlich harmloses Lugano zu einem ungefährdeten 4:0-Heimsieg und holt sich damit die Leaderposition zurück. Lugano kassierte bereits die vierte Niederlage in Serie und gleichzeitig die vierte Niederlage im fünften Saisonduell gegen Zug.

EVZ-Goalie Sandro Zurkirchen (21) kam in seinem 22. Spiel als NLA-Startgoalie zum ersten Shutout. Die Nummer 2 des EVZ parierte in seinem fünften Saisoneinsatz 33 Schüsse. Ausgerechnet Glen Metropolit eröffnete mit dem 1:0 das Skore für den EV Zug. Der Kanadier hatte unlängst für die nächste Saison bei seinem ehemaligen Verein Lugano unterschrieben.

Die Tessiner gewährten den Zentralschweizern zu viel Freiraum. Der EVZ nutzte dies konsequent aus. Esa Pirnes, Thomas Rüfenacht und Duri Camichel erzielten die weiteren Treffer für das Heimteam. Das Schlussresultat stand bereits nach 31 Minuten fest. Bei Lugano hat mittlerweile auch der im Herbst so imponierende Goalie Benjamin Conz seine Form verloren.

Davos kanns gegen die Lakers nicht

Rapperswil-Jona bezwingt den HCD erneut. Der NLA-Letzte fertigt den Titelhalter verdientermassen 4:2 ab. In Zürich hatten sich die Lakers nur die Anerkennung von ZSC-Coach Bob Hartley erspielt. 24 Stunden später blieb nach einer erneut ordentlichen Leistung bedeutend mehr haften. Bereits zum dritten Mal in Serie besiegten die letztplatzierten St. Galler den Champion aus dem Bünderland.

Gegen kaum eine andere Equipe der Liga tut sich der HCD derzeit schwerer. Das ist angesichts der diametral anderen Erwartungshaltung und Positionierung im Championat höchst erstaunlich. Die Serie von gesamthaft acht Siegen in der NLA und beim Spengler-Cup endete deshalb nicht ganz zufällig im «Lido».

Die Basis zum Coup schufen zwei Verteidiger: Geyer, er in Überzahl, und Geiger erzwangen bis zur 22. Minute eine 2:0-Führung. Die mögliche Rückkehr - Marha (28.) profitierte von einem perfekten Pass Guggisbergs - vereitelten die Gastgeber bereits im Ansatz. Reto Suri verwertete praktisch im Gegenzug im Stile des Topskorers einen Penalty, ehe Stacy Roest mit einem spektakulären Solo auf 4:1 erhöhte.

Harry Rogenmoser hat den HCD beim Spengler-Cup offenbar gut studiert. Das Konzept, die minim unkonzentrierten Bündner energisch und früh zu attackieren, funktionierte. Und die tschechische «Sniper-Fraktion» um Sykora und Taticek hielten die Ostschweizer geschickt von der eigenen Zone fern. Zupass kam ihnen auch die Ineffizienz von Peter Guggisberg.

Wichtiger Sieg für Biel

Der EHC Biel bleibt auf Playoff-Kurs. Die Seeländer setzen sich in einem «Sechspunkte»-Spiel am Trennstrich gegen den Tabellenneunten Genève-Servette mit 4:3 durch. Für den Siegtreffer sorgte Adrien Lauper im Nachschuss (43.). Der ansonsten kaum aufgefallene Deutsch-Kanadier Ahren Spylo (43.) hatte mit einem Energieanfall die Vorarbeit zum Gamewinner geleistet.

Im ersten Drittel war nur Biel zu sehen. Danach dominierte Servette, das den 0:3-Rückstand aus dem Startdrittel bis kurz nach Beginn des Schlussdrittels aufholte. Der frühere Biel-Kanadier Rico Fata zeichnete sich bei den Gästen als Doppeltorschütze aus.

Für die Seeländer hatten Mathieu Tschantré und PostFinance-Topskorer Alain Miéville ein Überzahlspiel beziehungsweise eine Vier-gegen-vier-Situation zu Torerfolgen genutzt, dazwischen veredelte Philipp Wetzel sein 200. NLA-Spiel mit dem Treffer zum 2:0. Doch ab dem Mitteldrittel folgte die Reaktion der Gäste, die sich auch von einem verschossenen Penalty von Daniel Rubin beim Stande von 3:1 für Biel nicht vom Kurs ihrer Aufholjagd abbringen liessen.

Knapper Sieg gegen Ambri

Philippe Rytz erzielt für die SCL Tigers den zweiten Gamewinner innerhalb von 24 Stunden. Nach dem Tor zum 4:3-Sieg in der Verlängerung in Lugano gelingt ihm auch der Siegtreffer gegen Ambri-Piotta. Der Langnauer PostFinance-Topskorer Simon Moser hatte davor mit seinem 100. NLA-Skorerpunkt die Vorlage zum 2:2-Ausgleich von Pascal Pelletier geleistet. In der Schlussphase drückte Ambri-Piotta vorab in einem Überzahlspiel noch mächtig auf das 3:3. Doch zu mehr als einem Pfostenschuss von PostFinance-Topskorer Maxim Noreau reichte es nicht mehr.

Dabei hatten die Leventiner im Mitteldrittel noch ihrerseits einen 0:1-Rückstand gedreht. Der tschechische Verteidiger Zdenek Kutlak nutzte dabei das erste Überzahlspiel der Gäste zum 1:1-Ausgleich. Und dreieinhalb Minuten später gelang Alain Demuth die erstmalige Führung für die Leventiner, die nach der dritten Niederlage in Folge kaum mehr realistische Aussichten auf eine Playoff-Qualifikation mehr haben dürften. In den Playouts bekämen es die Tessiner nach aktuellem Stand mit den SCL Tigers zu tun.

NLA, 37. Runde (7.1.12)

Kloten Flyers - ZSC Lions 2:4 (0:2, 1:2, 1:0)

Kolping-Arena. - 7459 Zuschauer. - SR Küng/Rochette, Dumoulin/Zosso.

Tore: 8. Tambellini (Down, Geering) 0:1. 20. (19:08) Bärtschi (McCarthy, Down/Ausschluss Liniger) 0:2. 21. Nordgren (Bieber, Santala) 1:2. 37. (36:15) Bastl (Monnet, Geering) 1:3. 38. (37:02) Bärtschi (Kenins) 1:4. 43. Bieber (Santala, Blum/Ausschluss Pittis) 2:4.

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Kloten, 2mal 2 Minuten gegen den ZSC.

PostFinance-Topskorer: Santala; Tambellini.

Kloten: Rüeger; DuPont, Blum; Du Bois, Schelling; Westcott, Winkler; Berger; Nordgren, Santala, Bieber; Stancescu, Liniger, Wick; Jacquemet, Jenni, Bodenmann; Herren, Keller, Sutter.

ZSC Lions: Flüeler; McCarthy, Seger; Blindenbacher, Geering; Gobbi, Schnyder; Bastl, Pittis, Monnet; Down, Cunti, Tambellini; Bärtschi, Ambühl, Kenins; Schäppi, Ziegler, Bühler; Schommer.

Bemerkungen: Kloten ohne Hollenstein, Lemm, Kellenberger (alle verletzt), ZSC ohne Murphy (überzählig). 18. Pfostenschuss von Down. 59. (58:07) Timeout von Kloten, ab 58:22 bis 58:32 ohne Goalie.

Zug - Lugano 4:0 (1:0, 3:0, 0:0)

Bossard-Arena. - 6650 Zuschauer. - SR Stricker, Kehrli/Kohler.

Tore: 4. Metropolit (Christen) 1:0. 22. Pirnes (Lindemann, Holden/Ausschluss Steiner) 2:0. 26. Rüfenacht (Christen, Metropolit) 3:0. 31. Duri Camichel (Fabian Sutter, Casutt) 4:0.

Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Zug, 5mal 2 Minuten gegen Lugano.

PostFinance-Topskorer: Christen; Bednar.

Zug: Zurkirchen; Chiesa, Wozniewski; Helbling, Patrick Fischer; Andreas Furrer, Erni; Blaser; Christen, Metropolit, Rüfenacht; Fabian Schnyder, Holden, Pirnes; Duri Camichel, Fabian Sutter, Casutt: Sven Lindemann, Oppliger, Lüthi; Corsin Camichel.

Lugano: Conz; Schlumpf, Jordan Hendry; Hirschi, Julien Vauclair; Nodari, Blatter; Steiner, Domenichelli, Brady Murray; Bednar, Romy, Rintanen; Jörg, Conne, Reuille; Profico, Kamber, Kienzle.

Bemerkungen: Zug ohne Markkanen, Damien Brunner (beide krank), Lugano ohne Burki, Kostner, Ulmer, Nummelin, Niedermayer und Sannitz (alle verletzt), Simion (U20-WM).

Rapperswil-Jona Lakers - Davos 4:2 (1:0, 3:2, 0:0)

Diners-Club-Arena. - 5424 Zuschauer. - SR Jablukov, Kaderli/Wüst.

Tore: 14. Geyer (Wichser, Grauwiler/Ausschluss Marha) 1:0. 22. Geiger (Grauwiler, Wichser) 2:0. 28. (27:18) Marha (Guggisberg) 2:1. 28. (27:57) Suri 3:1 (Penalty). 30. (29:17) Roest (Walser) 4:1. 35. Sciaroni (Sykora, Reto von Arx/Ausschluss Niinimaa) 4:2.

Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona, 3mal 2 plus 10 Minuten (Bürgler) gegen den HCD.

PostFinance-Topskorer: Suri; Sykora.

Rapperswil-Jona: Manzato; Walser, Marzan; Niinimaa, Gmür; Geiger, Geyer; Lemm, Roest, Murray; Brendl, Burkhalter, Berger; Grauwiler, Wichser, Suri; Thibaudeau, Hürlimann, Rizzello.

Davos: Genoni; Joggi, Forster; Guerra, Grossmann; Ramholt, Back; Untersander; Sykora, Reto von Arx, Taticek; Guggisberg, Marha, Sejna; Sciaroni, Rizzi, Kuonen; Bürgler, Neuenschwander, Wieser; Sieber.

Bemerkungen: Rapperswil-Jona ohne Welti, Maurer, Camenzind, Sirén, Riesen, Gailland (alle verletzt), Reid (krank), HCD ohne Jan von Arx, Stoop, Steinmann, Reymondin (alle verletzt). 30. Timeout von Davos. 30. Rizzi verletzt ausgeschieden.

Biel - Genève-Servette 4:3 (3:0, 0:2, 1:1)

Eisstadion. - 5002 Zuschauer. - SR Kurmann, Abegglen/Schmid.

Tore: 4. Tschantré (Huguenin/Ausschluss Rivera) 1:0. 14. Wetzel (Huguenin, Marc Wieser) 2:0. 20. (19:40) Miéville (Beaudoin, Huguenin/Ausschlüsse Tschantré; Bezina) 3:0. 21. (20:25) Fata (Salmelainen/Ausschluss Tschantré, Huguenin; Bezina) 3:1. 35. Rubin (Salmelainen) 3:2. 41. Fata (Flurin Randegger, Vukovic) 3:3. 43. Lauper (Spylo) 4:3.

Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Biel, 7mal 2 Minuten gegen Servette.

PostFinance-Topskorer: Miéville; Bezina.

Biel: Berra; Fröhlicher, Wellinger; Preissing, Huguenin; Gossweiler, Kparghai; Grieder; Lauper, Miéville, Spylo; Tschantré, Bordeleau, Beaudoin; Marc Wieser, Ehrensperger, Truttmann; Florin Gerber, Wetzel, Zigerli.

Servette: Stephan; Vukovic, Bezina; Pothier, Gautschi; Mercier, Gian-Andrea Randegger; Fata, Paul Savary, Flurin Randegger; Rubin, Salmelainen, Vampola; Simek, Trachsler, Friedli; John Fritsche, Rivera, Roland Gerber.

Bemerkungen: Biel ohne Gloor, Peter, Steinegger (alle verletzt), Sjusin (überzählig) und Haas (U20-WM), Servette ohne Berthon, Hecquefeuille, Jean Savary, Schneeberger, Walsky (alle verletzt), Dan Fritsche (krank) und Vermeille (U20-WM). - 200. NLA-Spiel von Philipp Wetzel, 400. NLA-Spiel von Jonathan Mercier. - Pfosten: 1. Paul Savary, 59:31 Bordeleau. - 27. Berra hält Penalty von Rubin. - 59. Timeout Servette, von 58:16 bis 58:59 und ab 59:15 ohne Torhüter.

SCL Tigers - Ambri-Piotta 3:2 (1:0, 0:2, 2:0)

Ilfishalle. - 5353 Zuschauer. - SR Massy, Mauron/Tscherrig.

Tore: 19. Gustafsson (Bucher, Stettler) 1:0. 33. Kutlak (Perrault, Noreau/Ausschluss Haas) 1:1. 37. Demuth (Walker) 1:2. 46. Pelletier 2:2. 56. Rytz (Polak/Ausschluss Duca) 3:2.

Strafen: 4mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 5mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta.

PostFinance-Topskorer: Simon Moser; Noreau.

SCL Tigers: Esche; Rytz, Reber; Stettler, Schilt; Lardi, Genazzi; Christian Moser, Kim Lindemann; Haase, Pelletier, Simon Moser; Polak, McLean, Di Pietro; Gustafsson, Claudio Moggi, Bucher; Rexha, Adrian Gerber, Sandro Moggi.

Ambri-Piotta: Bäumle; Noreau, Kutlak; Trunz, Schulthess; Casserini, Kobach; Sidler; Grassi, Perrault, Landry; Raffainer, Walker, Demuth; Duca, Roman Schlagenhauf, Elias Bianchi; Botta, Mattia Bianchi, Lachmatow; Trevor Meier.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Simon Lüthi (verletzt), Neff (krank), Popovic und Leblanc (beide überzählig), Ambri-Piotta ohne Schaefer und Müller (beide krank), Westrum, Kariya, Murovic und Pestoni (alle verletzt), Hofmann (U20-WM). - 300. NLA-Spiel von Mattia Bianchi. - 58. Pfostenschuss Noreau. - 59:27 Timeout Ambri, ab 59:20 ohne Torhüter.

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