«Ich fühle mich als halber Schweizer»

Aktualisiert

Jarno Trulli«Ich fühle mich als halber Schweizer»

Bevor er heute an den GP der Türkei fliegt, stattete Uhren-Freak Jarno Trulli Bucherer an der Bahnhofstrasse einen Besuch ab. Der Formel-1-Star gewährte 20 Minuten einen Einblick in seine bisherige Saison.

von
Marcel Allemann
Vor dem Abflug nach Istanbul noch auf Stippvisite an der Bahnhofstrasse in Zürich: Jarno Trulli. (Nicolas Y. Aebi)

Vor dem Abflug nach Istanbul noch auf Stippvisite an der Bahnhofstrasse in Zürich: Jarno Trulli. (Nicolas Y. Aebi)

Jarno Trulli, Sie haben in dieser Saison mit Lotus drei 17. und ­einen 15. Rang erreicht. Das dürfte kaum das sein, was Sie sich erträumt hatten?

Jarno Trulli: Ich habe erwartet, dass ich mich auf einen schwierigen Weg begebe, denn Lotus war 16 Jahre nicht mehr in der Formel 1. Die Entwicklung braucht Zeit, wir sind jetzt daran, das nächstjährige Auto vorzubereiten.

Demnach haben Sie in dieser Saison gar keine grossen Ambitionen mehr?

Die können wir nicht wirklich haben. Den Rückstand wettzumachen auf die Autos, die vor uns liegen, ist unmöglich. Wir haben nicht die Power, sowohl in das diesjährige wie auch das nächstjährige Auto zu investieren, deshalb arbeiten wir am Auto für 2011.

Sie haben aus den letzten Jahren elf Podestplätze und einen Sieg auf Ihrem Konto. Wie können Sie sich nun für die GPs bei einem Team motivieren, das stets hinterherfährt?

Es ist wichtig, dass wir unser Bestes geben und versuchen, das Auto ins Ziel zu bringen. Wer weiss, vielleicht können wir uns sogar noch den einen oder anderen Punkt schnappen, doch dazu braucht es viel Glück. Meine Motivation besteht darin, meinen Teil dazu beizutragen, dass wir besser werden und in Zukunft konkurrenzfähig sind.

Sie leben seit vielen Jahren in der Schweiz. Ist dieses Land für Sie mehr als nur ein Wohnort?

Auf jeden Fall, denn ich bin nun schon fünf oder sechs Jahre hier – zunächst in Pontresina und nun im Tessin. Meine Kinder gehen hier zur Schule und ich fühle mich mittler­weile auch selber als halber Schweizer.

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