Zurück in der Formel 1Was man zum Schumi-Comeback wissen muss
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Michael Schumacher kehrt ins Formel-1-Cockpit zurück. Doch ist dies auch wirklich schon fix? Und wenn ja: Kann Schumi noch Weltmeister werden? Wir klären die wichtigsten Fragen.
Nach drei Jahren Abwesenheit kehrt Michael Schumacher auf die Rennstrecke zurück. «Aus Verbundenheit zum Team», wie er gestern erklärte. Der 40-Jährige soll bei Ferrari Felipe Massa ersetzen, der nach seinem Horrorcrash am Hungaroring für den Rest der Saison ausfällt.
Ist das alles schon fix? In Sachen Schumi-Comeback drängen sich drei Fragen auf:
1. Wird Schumacher wirklich für Ferrari fahren?
So klar, wie es tönt, ist die Sache mit dem Comeback des siebenfachen Weltmeisters noch nicht. Denn Schumi verletzte sich im Februar bei einem Motorradunfall (20 Minuten Online berichtete) am Nacken. Und noch ist nicht klar, ob dieser die enormen Belastungen der Formel 1 aushalten wird. Deshalb muss Schumacher zuerst einmal bei den Rennärzten antraben - erst wenn die grünes Licht geben, darf der Deutsche wieder ins Cockpit.
Doch auch dann ist nicht klar, wie viele Rennen er für Ferrari bestreiten kann. Bei den enormen Kräften, die auf die Formel-1-Piloten einwirken, kann die alte Verletzung plötzlich wieder aufbrechen und Schumi muss nach ein oder zwei Rennen die Segel wieder streichen.
2. Kann Schumacher noch Weltmeister werden?
Sollte bei Schumachers Comeback gesundheitlich alles glatt laufen, stellt sich die Frage, ob der Alt-Meister noch um den Titel mitfahren kann. Es wäre der achte in seinem Palmarès. Die Antwort darauf ist: Theoretisch ja. Sollte Schumi die restlichen sieben Rennen gewinnen, während WM-Leader Jenson Button siebenmal leer ausgeht, dann könnte er noch mit dem Briten gleichziehen. Es hätten dann beide 70 Punkte - doch Schumi würde dank zwei Siegen mehr den Titel erhaschen. Allerdings dürften auch der aktuelle WM-Zweite Mark Webber (momentan 51,5 Punkte) und die weiteren Piloten, die in der Fahrerwertung die vorderen Plätze belegen, nicht mehr allzu oft in die Punkte fahren. Praktisch gesehen ist die Frage also mit Nein zu beantworten.
3. Was springt für Schumi dabei raus?
Dass sich Schumacher mit 40 Jahren noch einmal ins Cockpit des kriselnden Ferrari-Teams setzt, wird wohl kaum bloss aus «Verbundenheit mit dem Team» geschehen, wie das der Deutsche gesagt hat. Das Angebot der «Scuderia» wird wohl auch gestimmt haben. Nach Informationen der italienischen Sportzeitung «Tuttosport» hat Ferrari Schumacher mit einer Verlängerung seines angeblich über jährlich fünf Millionen Euro dotierten Beratervertrags geködert. Dieser läuft Ende der Saison aus.