Materazzi nahm bei der FIFA Stellung
Der italienische Internationale Marco Materazzi hat in Zürich vor der Disziplinarkommission des Weltverbandes FIFA ausgesagt. Die FIFA klärt in einem Verfahren die Vorkommnisse während des WM-Finals ab, in dem Zinédine Zidane nach einem Kopfstoss an Materazzis Brust des Feldes verwiesen worden ist.
Zu Materazzis Äusserungen machte die FIFA aber keine Angaben. «Es werden keine Details des Treffens zwischen Offiziellen der FIFA und Herrn Materazzi bekannt gegeben», teilte FIFA-Sprecher Nicolas Maingot mit. Der Weltverband wolle zunächst die Umstände des Vorfalls genau klären. Dazu sei Materazzi vernommen worden.
Zidane äusserte sich vor Kurzem im Interview, dass er auf wiederholte Provokationen seines Gegenspielers reagiert habe. Was Materazzi genau sagte, ist weiterhin unklar. Zumindest die Fifa weiss jetzt mehr als alle anderen: Der italienische Fussballspieler musste heute in Zürich Red und Antwort stehen.
Öffentlich hat Materazzi lediglich zugegeben, Zidane vor dessen Kopfstoss beleidigt zu haben. Zidane warf ihm vor, sich abfällig über seine Mutter und seine Schwester geäussert zu haben, was die FIFA zu Ermittlungen auch gegen Materazzi veranlasst hat.
Materazzis Agent Claudio Vigorelli sagte, dass sich die FIFA nur auf Zidanes Verhalten konzentrieren sollte. Jede Bestrafung Materazzis könnte einen schwierigen Präzedenzfall schaffen. «Wenn sie gegen einen Spieler vorgehen für das, was er auf dem Platz gesagt hat, werden sie in Zukunft viel zu tun haben», sagte Vigorelli.
Er verglich den Fall mit der Spuck-Attacke von Francesco Totti gegen den dänischen Spieler Christian Poulsen bei der Europameisterschaft 2004: «Totti wurde für vier Spiele gesperrt, was dann auf drei reduziert wurde, aber Poulsen ist nichts passiert.»
Jetzt soll Zidane rechtliches Gehör erhalten. Er muss bis zum 18. Juli eine Stellungnahme einreichen. In der Folge werde diese Stellungnahme Materazzi zur Kenntnisnahme und Erklärung vorgelegt. Am 20. Juli muss sich dann Zidane in Zürich vor der Fifa verantworten.
Die Disziplinarkommission soll dann noch am gleichen Tag eine Entscheidung fällen. Die Vernehmung der beiden Spieler sowie das Verfahren selbst erfolgen unter Ausschluss der Öffentlichkeit und der Medien.
(fox/asl/si/ap)