Bulat TschagajewXamax in tschetschenischer Hand
Der millardenschwere Geschäftsmann Bulat Tschagajew hat Neuchâtel Xamax dem bisherigen Präsidenten Sylvio Bernasconi abgekauft. Das hat der neue starke Mann auf der Maladière am Westschweizer Fernsehen bekannt gegeben.
Noch ist der Deal nicht ganz offiziell. Er muss an der ausserordentlichen GV von Xamax am 12. Mai besiegelt werden. Doch dies wird nur noch eine Formalität sein, besitzt doch die Gruppe von Sylvio Bernasconi die Mehrheit der Aktien von Neuchâtel Xamax. Der verschwiegene Tschagajew, der in Genf vier Firmen besitzt, wird die Neuenburger nicht selbst präsidieren, sondern seinen Vertrauensmann Andrei Rudakow als Statthalter vorschieben. Rudakow war Profi bei Spartak Moskau und liess seine aktive Karriere bei Fribourg und Bulle ausklingen.
Tschagajew gilt als geheimnisvolle Figur des russischen Fussballs. Sein Geld scheffelt er mit Rohstoffen und Immobilien. Er ist auch Besitzer von Terek Grosny und verpflichtete für den ehemaligen Europacup-Gegner des FC Basel keinen geringeren als Ruud Gullit als Trainer. Offenbar war auch Christian Gross bei Grosny in der engsten Wahl.
«Ich bin sehr glücklich, dass ich Xamax übernehmen darf und auf die nationale Siegesstrasse führen kann», erklärte der vermögende Tschetschene. «Mit einer motivierten und gut vorbereiteten Mannschaft werden wir die derzeitigen Mängel bald behoben haben und werden bald an der Champions League schnuppern.»
Sylvio Bernasconi, der noch aktuelle Präsident, hatte bereits im vergangenen Sommer erklärt, dass er sein Amt Ende Saison niederlegen werde. Bernasconi stand Xamax seit Juni 2005 vor. (si)