Pirmin Schwegler«Ich bin ein Teamplayer»
Pirmin Schwegler ist trotz seiner 23 Jahre ein Routinier bei Eintracht Frankfurt. Der umworbene Mittelfeldstar spricht im Interview mit 20 Minuten über die erste Saisonhälfte und seine Zukunft in Deutschland.

Pirmin Schwegler hat sich in der Bundesliga etabliert. (Bild: Keystone)
20 Minuten: Pirmin Schwegler, wie sieht nach dem 1:0-Sieg gegen Leader Dortmund Ihre Bilanz der Bundesliga-Vorrunde aus?
Pirmin Schwegler: Sehr positiv. Wir stehen mit 26 Punkten und dem 7. Platz besser da als erwartet, zumal wir einen schlechten Saisonstart (nach 5 Spielen hatte Frankfurt nur drei Punkte, Red.) hingelegt hatten.
Wo müsste Ihr Team in der Tabelle stehen?
Man ist da klassiert, wo man es sich verdient hat. Wir hatten unnötige Niederlagen – aber auch überraschende Siege wie gegen Dortmund.
Sie haben sich vor ein paar Wochen kritisch gegenüber dem Verhalten einiger Teamkollegen geäussert, als ein wenig der Larifari aufkam. Hat Ihnen das internen Ärger eingebracht? Nein. Ich habe meine Kritik zuvor auch den Mitspielern mitgeteilt. Ich würde aber nie öffentlich einen Kollegen bloss stellen, das ist ein Unding! Wir haben danach die Kurve gekriegt, und so haben meine Worte die Wirkung ja offenbar nicht verfehlt.
Würden Sie das wieder machen?
Klar. Ich bin ein Teamplayer. Und wenn ich sehe, dass wir als Mannschaft vom Weg abkommen, sage ich das.
Wie beurteilen Sie die Leistungen Ihrer Natikollegen in der Bundesliga?
Wir Schweizer Spieler haben mittlerweile einen guten Ruf in Deutschland. Seit Jahren zeigen Schweizer in der Bundesliga konstant gute Leistungen. Die Leverkusener Barnetta und Derdiyok beispielsweise haben sich bei einem Spitzenklub durchgesetzt. Und mit Wolfsburgs Benaglio stellen wir auch den besten Goalie der Liga.
Hat man Kontakt untereinander?
Man tauscht sich immer mal wieder aus. Und natürlich freuen wir uns auf die Duelle gegeneinander.
Sie sind für Ihr Alter erstaunlich routiniert – wie sieht Ihre mittelfristige Zukunft aus?
Ich mache mir nur Gedanken über die nahe Zukunft, und die liegt in Frankfurt. Alles andere hängt von so vielen Faktoren ab.
Ihr Klub will Ihren Vertrag bis 2012 vorzeitig verlängern. Weshalb zögern Sie mit der Unterschrift – verlassen sie die Eintracht gar im Sommer?
Andere Vereine haben Ihr Interesse signalisiert – ich nenne sicherlich keine Namen. Ich fühle mich aber sehr wohl hier, habe mir etwas erarbeitet und werde das nicht einfach so aufgeben. Ich hoffe, die Entwicklung geht weiter so positiv voran. Dann kann ich mir auch vorstellen, den Kontrakt zu verlängern.
Wo feiern Sie Weihnachten und was wünschen Sie sich für 2011?
Ich verbringe die Festtage in der Heimat in Luzern zusammen mit meiner Familie. Ich wünsche mir für 2011, dass ich und die Menschen, die mir nahe stehen, gesund bleiben.