Nach der Blamage«Ich schiesse nie mehr einen Elfmeter»
Alex Frei hat genug: Er wird in der Nati keinen Penalty mehr schiessen. Auch andere glauben zu wissen, wie mit der Malta-Blamage umgegangen werden muss.
Die Reaktionen von Alex Frei, Steve von Bergen, Blerim Dzemaili, Eren Derdiyok und Pirmin Schwegler nach dem 0:0 gegen Malta.
«Eines steht fest: Ich werde nie mehr einen Penalty schiessen in der Nati. Wenn man zweimal einen Elfmeter verschiesst, hat man am Penaltypunkt nichts mehr zu suchen», erklärt Alex Frei nach dem Spiel gegen Malta. Nach zwei Minuten scheiterte er zuvor mit seinem Versuch, schon im Spiel gegen Australien konnte er eine solche Möglichkeit nicht nutzen. Hält sich der Stürmer an seine Rücktrittserklärung, wären die Chancen auf einen Elfmeter in den verbleibenden zwei Spielen sowieso klein, aber jetzt ist klar, dass ein anderer Schütze bestimmt werden muss. Gökhan Inler wäre der logische Nachfolger – doch auch er scheiterte gegen Malta aus elf Metern.
Dass ein neuer Elfmeterschütze gesucht werden muss, ist die eine Sache, welche die Nati aus dem Malta-Test mitnimmt. Und was sonst noch? «Nicht viel, ausser viel Negativem», weiss Frei. «Wir müssen bei stehenden Bällen wieder gefährlicher werden, in der Bewegung besser sein und abgeklärter auftreten.» Klar ist: «Beschönigen muss man nichts», so der Captain, «Wir müssen uns an der eigenen Nase nehmen und dürfen das Spiel nicht wegwischen, sondern müssen darüber diskutieren.» Mit seiner Leistung ist der Basler verständlicherweise nicht zufrieden: «Ich hätte nicht gedacht, dass es noch schlechter gehen kann als gegen Luxemburg. Aber das habe ich heute gesehen. So selbstkritisch muss man sein.»
«Das war einfach ungenügend»
Wenig Positives sieht auch Steve von Bergen: «Das war einfach ungenügend von uns. Mitnehmen können wir nicht viel, weil wir nicht viel gezeigt haben», erklärt der Verteidiger. Auf der Suche nach Positivem nennt er die Tatsache, dass man kein Tor eingesteckt hat. Auch nicht gerade ein Husarenstück gegen ein Team wie Malta. Von Bergen schaut lieber nach vorne: «Wichtig sind die Punkte gegen Bulgarien.» Maltas gute Startphase kann er sich einigermassen erklären: «Das ist oft so gegen kleine Teams. In den ersten 30 Minuten geben sie alles. Sie haben nicht gestern erst mit dem Fussballspielen begonnen.» Angetan zeigte sich der Abwehrspieler von Stürmer Michael Mifsud: «Der muss etwas Gutes gegessen haben. In den ersten 25 Minuten waren wir noch in der Kabine und er total bereit.»
Wichtig ist das Spiel gegen Bulgarien
Während Frei und von Bergen das Spiel ehrlich analysieren, bemühen Eren Derdiyok und Blerim Dzemaili die üblichen Plattitüden nach einem Stolperer gegen einen Underdog: «So ist Fussball, wenn es nicht läuft, läuft es nicht. Positiv ist, dass wir zwei Elfmeter zugesprochen erhielten. Wenn man die Chancen nutzt, steht es 3 oder 4:0», glaubt Derdiyok und Dzemaili – der mit seinem Comeback insgesamt zufrieden war – sagt: «Wir hatten viele Chancen, das müssen wir mitnehmen.»
Was aber allen Spielern klar ist: Wichtig wird die Partie am 26. März in Sofia gegen Bulgarien. Ein Sieg dort und die Schmach von Malta ist vergessen. Vielleicht sollte Steve von Bergen Maltas Wirbelwind Michael Mifsud zuvor noch anrufen und fragen, was er denn genau gegessen hatte vor dem Spiel.