Die «coolste Socke» von YB

Aktualisiert

Goalie Yvon MvogoDie «coolste Socke» von YB

Yvon Mvogo peilt seine erste Rückrunde als Nummer 1 bei den Young Boys an. Für den erst 19-jährigen Goalie und Wölfli-Ersatz ist das kein Problem.

E. Tedesco & P. Berger
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E. Tedesco & P. Berger

Yvon Mvogo peilt seine erste Rückrunde als Nummer 1 der Berner Young Boys an. Für den erst 19-jährigen Goalie und Wölfli-Ersatz ist das kein Problem. (Video: 20 Minuten)

«Ich bin von meinen Qualitäten überzeugt, ich zweifle nicht.» YB-Goalie Yvon Mvogo sagt diese Worte lächelnd und als Selbstverständlichkeit. Nervös sei er nicht, er werde es auch nie, sagt der Keeper, der in der zweiten Meisterschaftsphase den an der Achillessehne verletzten Marco Wölfli ersetzen muss. «Ich bin immer ein cooler Typ. Das heisst, ich bin nicht bloss locker, sondern stets auch positiv und auf meine Sache fokussiert.»

Diese Haltung lebt der 19-Jährige auch vor. Deshalb zweifelt bei YB niemand daran, dass der Youngster die hohen Erwartungen erfüllen wird. «Er ist wirklich so cool», bestätigt Captain Christoph Spycher, «mit Yvon gehen wir überhaupt kein Risiko ein.» Auch Trainer Uli Forte ist überzeugt von der «Black Cat», wie ihn die Kollegen nennen: «Yvon ist eine absolut coole Socke. Er strahlt Ruhe und Sicherheit aus.»

«Eine coole Sache»

Dabei ist Mvogo noch nicht lange im Fussball-Business. Als Sechsjähriger kam er aus Kamerun in die Schweiz. Erst als Zehnjähriger begann er bei Marly mit dem Fussball. Vor drei Jahren entdeckte ihn YB-Scout Stéphane Chapuisat beim Zusammenzug einer Westschweizer Auswahl. Für Mvogo waren das und der folgende Wechsel nach Bern natürlich «eine coole Sache».

Zu seinen Stärken zählt seine ausgezeichnete Technik, der Spielaufbau und die Ruhe, die er ausstrahlt . Das hat den athletischen Jung-Keeper auch zur Nummer 1 in der Schweizer U21-Nati (löste West Hams Raphael Spiegel ab) gemacht. Trotz zweier Pässe dementiert Mvogo (noch) das Interesse, je für Kamerun zu spielen.

Zukunftsaussichten und viel Gelduld

Er habe der Schweiz viel zu verdanken und deshalb würde er sich für die Schweizer Nati entscheiden, sollte das einmal zum Thema werden. Irgendwann. Denn Mvogo ist sich bewusst, dass die Schweiz mit Diego Benaglio und Yann Sommer noch «junge» Schlussmänner hat und mit Roman Bürki noch ein weiterer in der Pipeline steht. «Ich stehe ja noch ganz am Anfang meiner Karriere und habe viel Geduld», so Mvogo.

Bei YB ist der Schweizer U21-Goalie schon die Nummer 1 - unerwartet früh sogar. «Und darauf bin ich stolz», sagt der 1,88 m grosse, sprungstarke Keeper. Sein Ziel ist indes ein Grossklub im Ausland. Kaum jemand zweifelt daran, dass er dieses erreichen wird.

Andere Teenager-Goalies in der höchsten Schweizer Liga

Mit 19 Jahren ist Yvon Mvogo längst nicht der jüngste Torhüter, der in der höchsten Schweizer Liga spielte. Sascha Studer debütierte am 1. April 2007 mit 15 Jahren, 6 Monaten und 29 Tagen für den FC Aarau in der Super League. Den Durchbruch schaffte Studer aber nicht. Roger Berbig bestritt mit 18 Jahren seinen ersten Einsatz für GC in der NLA. Jörg Stiel war bei seinen ersten Einsätzen in der höchsten Spielklasse wie Mvogo 19 Jahre alt. Berbig und Stiel waren auch mehrere Jahre die Nummern 1 der Schweizer Nati. (ete)

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