Mit der Kippe aufs FeldQualmende Kicker
Reals Fábio Coentrão lässt sich von Trainer José Mourinho beim Rauchen erwischen und wird bestraft. Lächerlich, denkt sich Mario Basler: Früher fanden die Kippen den Weg auf den Platz.
Zigaretten. Ohne geht es für viele Fussballfans nicht. Aber was ist mit den Fussballern? Rauchen und Spitzensport ist ein Tabu und wird in unserer Gesellschaft verpönt. Einige Fussballstars greifen dennoch zum Glimmstängel und lassen sich damit ablichten. So erging es auch Real Madrids Fábio Coentrão, der sich beim Verlassen seiner Geburtstagsfeier mit einer Kippe im Mund fotografieren liess. José Mourinho war über den Anblick des 24-Jährigen überhaupt nicht erfreut und strich seinen Landsmann kurzerhand fürs nächste Spiel.
Der Portugiese ist bei weitem nicht der einzige, der seine Vorliebe für Zigaretten öffentlich präsentiert. Andere Top-Spieler wie Mario Balotelli, Mesut Özil oder Wayne Rooney wurden auch schon beim Qualmen erwischt. Was heute in einem medialen Drama endet und im Fall von Coentrão eine Spielsperre mit sich bringt, sah man früher nicht so eng.
Mit den Worten Fussball und Rauchen assoziiert man unweigerlich den Namen Mario Basler. Um seine Nikotinabhängigkeit hat der Ex-Bayern-Star nie ein Geheimnis gemacht, er gab sich während seiner Profikarriere stets als bekennender Kettenraucher aus - ist es wohl noch immer. Früher wurde sogar noch auf der Bank geraucht. Zahlreiche Trainer haben sich während Spielen oder den Trainings ungeniert eine angezündet. Werner Lorant, nur einer von den qualmenden Trainern und von 1992 bis 2001 Chefcoach beim TSV 1860 München, hat auf die Frage, ob er den qualmenden Basler verpflichten würde, einmal geantwortet: «Aber klar, mit dem würde ich sogar zusammen eine rauchen.»
Die Legende unter den qualmenden Kickern: Walter Frosch
Walter Frosch ist sozusagen die Mutter aller rauchenden Kicker und darf in unserer Aufzählung keinesfalls fehlen (siehe Video unten). Der mittlerweile 61-jährige Kicker, der in den 70er- und 80er-Jahren unter anderem für den 1. FC Kaiserslautern und St. Pauli spielte, hatte seine Kippen immer mit dabei. Legendär ist sein Platzinterview, bei welchem er auf die Zigaretten in seinen Stulpen angesprochen wurde.
Eine nette Anekdote zum qualmenden Frosch: Dieser ist nämlich dafür verantwortlich, dass der Deutsche Fussballbund eine automatische Spielsperre ins Leben rief. Dies nicht etwa wegen der Qualmerei auf dem Platz - was er in den 90ern bei einem Benefizspiel im Millerntor-Stadion (St. Pauli) im Übrigen tat - sondern wegen der 27 Gelben Karten in 37 Spielen, die sich Frosch in der Saison 1976/77 holte. Ihm verdanken die Fussball-Profis, dass sie nach fünf Gelben Karten in Serie eine Partie aussetzen müssen.