Trinken im StadionAlkohol-Streit zwischen der Fifa und Brasilien
Die Fifa drängt in Brasilien auf eine rasche Verabschiedung des wichtigen Rahmengesetzes für die WM 2014. Doch im Land der Caipirinhas ist die Lockerung des Alkoholverbots ziemlich umstritten.

Die brasilianischen Fussball-Fans wollen während der WM wohl nicht auf Alkohol verzichten. (Bild: Keystone)
Mit einem Bier in der Hand Fussball schauen: Für viele Fussball-Fans gehört der Alkoholkonsum zu ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung einfach dazu. Doch immer häufiger wird in den Stadien und in der näheren Umgebung kein Alkohol mehr ausgeschenkt. Die Probleme mit betrunkenen Fans sind der Hauptgrund für die strikten Massnahmen.
Auch in Brasilien ist der Alkoholkonsum rund um Fussballspiele stark reglementiert. Nur in lizenzierten Bars und Restaurants darf man sich ein Bierchen genehmigen. Im Sinne ihres Bier-Sponsors fordert die Fifa von Brasilien, diese Regelung während der WM 2014 am Zuckerhut zu kippen. Doch dann wäre Alkoholkonusm in allen Arenen Brasiliens erlaubt, nicht nur in den WM-Stadien. Das ist dem brasilianischen Parlament offenbar ein Dorn im Auge, Gesundheitspolitiker laufen Sturm.
Günstigere Tickets als Gegenleistung
Als Kompromiss im Alokohl-Streit mit der Fifa soll dafür der in Brasilien gesetzlich geschützte reduzierte Eintrittspreis für Rentner, Schüler und Studenten auch während der WM gelten. Die Fifa hatte eine WM-Regelung und volle Preise für alle Tickets gefordert. Brasilien aber will rund 300 000 Tickets zum halben Preis verkaufen.
Noch ist der WM-Rahmenvertrag, der sämtliche Abläufe zwischen Organisator und Veranstalter regelt, aber nicht unterschrieben. Die erste Abstimmung über den Gesetzesentwurf könnte in der kommenden Woche stattfinden, insgesamt muss das Gesetz drei Abstimmungshürden nehmen. Fifa-Generalsekretär Jerome Valcke hofft, dass alle offenen Punkte so schnell wie möglich geklärt werden können. Falls dies nicht der Fall sein sollte, will Fifa-Präsident Sepp Blatter höchstpersönlich nach Brasilien reisen, um sich um die Angelegenheit zu kümmern.