Ungewisse ZukunftBellinzona startet ohne Yakin in die 1. Liga
Die AC Bellinzona startet heute gegen Delsberg in der 1. Liga Promotion. Die Zukunft der Tessiner bleibt weiter ungewiss. Was passiert mit Hakan Yakin?

Das war einmal: Zwischen «Botschafter» Hakan Yakin und Bellinzona-Präsident Gabriele Giulini herrscht derzeit Funkstille.
Der aus der Challenge League zwangsrelegierte Tessiner Klub startet am Samstag mit einem Mini-Kader in die neue Saison in der 1. Liga Promotion, nach dem die Tessiner den Konkurs im letzten Moment aufgrund eines Formfehlers abwenden konnten. Beim Start in Delsberg (17.30 Uhr) kann Trainer Livio Bordoli auf kaum mehr als auf zwölf Kaderspieler zurückgreifen. Nicht dabei sein wird – sofern Bellinzona in Delsberg antreten wird – Hakan Yakin.
Der Star der Tessiner hält sich allein in Luzern fit, wo er mit seiner Familie wohnt. Ob er je in der 1. Liga auflaufen wird, ist offen. Der ehemalige Internationale wartet seit Tagen auf ein klärendes Gespräch mit Bellinzona-Präsident Gabriele Giulini. Bis spätestens 31. Juli wollten die beiden Parteien an einen Tisch sitzen. Die offenen Punkte in der Vertragsbeziehung zwischen dem Mittelfeldspieler und Giulini: Seit Mai soll Yakin keinen Lohn mehr erhalten haben. Die Wohnung im Tessin, von der AC Bellinzona angemietet und vertraglich festgehalten, ist ihm gekündigt worden. Auch die vertraglich abgemachte Unfallversicherung für Yakin wurde nie abgeschlossen.
Giulini wiegelt wie gewohnt ab
«Wir stehen mit Haki ständig in Kontakt», sagt AC-Präsident Giulini gegenüber 20 Minuten «und werden in der nächsten Woche eine Lösung finden, die für beide Parteien stimmt. Ich gehe davon aus, dass Hakan Yakin weiter für Bellinzona spielen wird.» Gemeldet hat sich Giulini bei Yakin noch nicht. Und auf Anrufe des Spielers reagiert der Bellenz-Boss auch nicht.
Alles ist möglich, aber nix ist fix. So reagiert Giulini auch, wenn er auf das Rumpfteam angesprochen wird, das die 1.-Liga-Saison in Angriff nimmt. Oder etwa doch nicht? «Selbstverständlich werden wir in Delsberg antreten, auch wenn das Kader derzeit noch knapp ist. Ab der kommenden Woche werden wir weitere Spieler holen.»
Ungewisse Zukunft, aber Giulini bleibt vage
Ein weiteres Lippenbekenntnis des Italieners? Giulini hat im letzten halben Jahr bereits zu diversen Medienkonferenzen gebeten und zur Zukunft orientiert. Passiert ist nichts. Jene Spieler, die das Weite suchen konnten, sind weg. Und die anderen wollen noch weg. Und was will Hakan Yakin?
Dem Regisseur sind die Hände gebunden, da er vertraglich noch eineinhalb Jahre als Spieler und drei Jahre als Funktionär noch an Bellinzona gebunden ist. So übt er sich derweil in Geduld und wartet auf das Zeichen des Präsidenten.