«Es ist ein System der modernen Sklaverei»

Aktualisiert

Offener Brief an Fifa«Es ist ein System der modernen Sklaverei»

Fussballer haben einen offenen Brief an die Fifa geschrieben. Sie kämpfen für die Rechte der Arbeiter in Katar. Mehr dazu im Ticker.

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Gestern noch forderte Uefa-Präsident Michel Platini (r.) Fifa-Boss Sepp Blatter zum Rücktritt auf. Heute beglückwünscht er ihn zur Wiederwahl.
Sepp Blatter bleibt Präsident der Fifa und tritt damit seine fünfte Amtszeit an.
Notare zählen die Stimmen nach der Wahl zum Fifa-Präsidenten aus.
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Gestern noch forderte Uefa-Präsident Michel Platini (r.) Fifa-Boss Sepp Blatter zum Rücktritt auf. Heute beglückwünscht er ihn zur Wiederwahl.

AFP/Michael Buholzer

Im Zürcher Hotel Baur au Lac sind in den frühen Morgenstunden sechs Funktionäre der Fifa verhaftet worden, wie das Bundesamt für Justiz einen Bericht der «New York Times» bestätigt. Laut dem Bericht besteht Verdacht auf Korruption. Die Festgenommenen sollen der US-Justiz überstellt werden.

Der Polizeieinsatz habe während eines jährlichen Meetings im Nobelhotel stattgefunden. Die Ermittler sollen an der Rezeption Schlüssel bekommen und somit Zugang zu den Zimmern erhalten haben. Wie die Zeitung schreibt, sollen sich die Festgenommenen nicht gewehrt haben, Handschellen seien keine eingesetzt worden.

Erste Namen bekannt

Der Fifa-Offizielle Eduardo Li aus Costa Rica ist laut dem Reporter von seinem Zimmer zu einem Seitenausgang des Hotels begleitet worden. Des Weiteren sollen Jeffrey Webb von den Cayman-Inseln, Eugenio Figueredo aus Uruguay und Jack Warner von Trinidad und Tobago verhaftet worden sein. Figueredo war Präsident des südamerikanischen Fussballverbands, Warner war bis 2011 die Nummer zwei hinter Sepp Blatter.

Der Fifa-Präsident selber soll nicht unter den Verhafteten sein, wie Sprecher Walter de Gregorio zu Tagesanzeiger.ch/Newsnet sagte.

Polizei bestätigt Einsatz

Gemäss einer Mitteilung des Bundesamtes für Justiz (BJ) hatten die USA um die Verhaftungen ersucht. Das BJ liess deshalb die Verdächtigten festnehmen. Gegen die Fussballfunktionäre wird in New York wegen Annahme von Bestechungsgeldern und verdeckten Provisionen ermittelt. Angenommen haben sollen sie diese von den Neunzigerjahren bis heute.

Vertreter von Sportmedien und Sportvermarktungsunternehmen sollen gemäss BJ in Zahlungen an hochrangige Fussballfunktionäre - Delegierte des Weltfussballverbandes Fifa und andere Funktionäre von Fifa-Unterorganisationen - in Höhe von über 100 Millionen Dollar verwickelt gewesen sein.

(dia/sda)

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