FCB-Held Chipperfield nicht rotblau, total blau

Aktualisiert

Unfall mit 2 PromilleFCB-Held Chipperfield nicht rotblau, total blau

Im Mai die Scheidung von seiner Frau und das Ende der Karriere als Profifussballer. In der Nacht auf Samstag trinkt Scott Chipperfield massiv über den Durst und baut einen Unfall.

von
Ralf Meile

Der Aufprall auf die Verkehrsinsel muss massiv sein. Es reisst dem Auto die Vorderachse ab. Gegen 2.45 Uhr in der Nacht auf Samstag ereignet sich der Selbstunfall im Industriequartier von Sissach, unmittelbar bei der Autobahn H2. In einer Rechtskurve prallt das Auto gegen einen Randstein. Es überfährt die Verkehrsinsel, gerät auf die Gegenfahrbahn und kommt erst nach etwa hundert Metern zum Stillstand.

Am Steuer des Autos: Scott Chipperfield, Legende des FC Basel. Er ist nicht rotblau, sondern nur sehr blau. Der Atemtest der Polizei ergibt, dass er 1,95 Promille Alkohol im Blut hat. Beim Unfall ist der Wert wahrscheinlich noch höher – denn «Chippi», der schweizerisch-australische Doppelbürger – ergreift zunächst die Flucht. Eine zivile Patrouille der Polizei Basel-Landschaft greift den 36-Jährigen nach kurzer Zeit in der Nähe des Unfallortes auf.

«Er hatte ziemlich einen sitzen»

Im Mai endet Chipperfields glorreiche Karriere beim FC Basel. Mit sieben Meistertiteln und sechs Cupsiegen ist er der erfolgreichste FCB-Spieler aller Zeiten. Am selben Tag wie seine Profilaufbahn geht auch die neunjährige Beziehung mit seiner Gattin Stefanie zu Ende, das Ehepaar Chipperfield lässt sich scheiden. Pläne, die Profikarriere fortzusetzen, scheitern. Seit dem Sommer spielt der zweifache WM-Teilnehmer für den FC Aesch in der 3. Liga, zudem agiert er als Assistenztrainer. Mit Erfolg: Nach fünf Runden ist die Mannschaft noch ungeschlagen. Zudem betreibt er an den Heimspielen des FC Basel einen Hamburger-Stand, «Scotty's Corner».

Leser-Reporter M. berichtet, dass er Chipperfield in einer Bar ganz in der Nähe antraf. Der FCB-Fan nahm die Gelegenheit wahr, mit dem Star kurz zu plaudern. «Er hatte ziemlich einen sitzen.»

Die Polizei nimmt aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine Stellung dazu, dass es sich beim Unfallverursacher um den 68-fachen Nationalspieler Australiens handelt. Scott Chipperfield war für 20 Minuten Online bisher nicht erreichbar. Er muss gemäss Polizeimitteilung mit einer empfindlichen Busse und einem mehrmonatigen Führerausweisentzug rechnen.

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