Petkovic steht vor dem Absprung

Nachdem es in der Liga zuletzt überhaupt nicht lief, hat sich der FC Sion im Barrage-Duell mit dem FC Aarau klar durchgesetzt. Nach dem 3:0-Polster aus dem Rückspiel konnten es sich die Walliser sogar leisten, im Brügglifeld zahlreiche Chancen auszulassen. Sion-Trainer Vladimir Petkovic hat sein Team optimal auf die beiden Partien gegen den Tabellenzweiten der Challenge League vorbereitet. Ob der 48-jährige die Walliser auch in der Super League coachen wird, ist ungewiss. Es deutet vieles daraufhin, dass es den ehemaligen YB-Trainer ins Ausland zieht.

«Wir haben in dieser Barrage gesehen, dass Aarau sehr guten Fussball spielt», lobte Petkovic Aarau nach dem Abpfiff, das die dritte Saison in Folge in der zweithöchsten Spielklasse in Angriff nimmt. Über die Leistung seiner Mannschaft sagte der nicht viel. «Wir hätten das Rückspiel nicht verlieren sollen, haben aber zu viele Chancen ausgelassen.» Sion hat die «Pflichtaufgabe» erfolgreich gelöst und bleibt erstklassig. Mehr interessiert nicht. Als er darauf angesprochen wurde, ob er auf künftig bei Sion an der Seitenlinie stehen wird, wurde Petkovic noch schweigsamer. «Erst wird der Ligaerhalt gefeiert. Am Montag schauen wir dann weiter.» Und schien ganz vergessen zu haben, dass bereits Montag ist, genauer gesagt Pfingstmontag.

Wie 20 Minuten Online aus der italienischen Hauptstadt erfahren hat, soll Lazio Rom am 48-Jährigen interessiert sein. Und auch gemäss «Tuttomercato» ist der Deal zwischen dem Hauptstadtklub und Petkovic so gut wie fix. Nach weiteren Indiskretionen soll der Sion-Coach nur noch zusagen müssen, falls er zum Tabellenvierten der Serie A wechseln will. In Rom ist Petkovic, der in der Schweiz nebst Sion bereits YB, Bellinzona und Lugano trainierte, der Wunschkandidat. Edoardo Rejas Vertrag, der seit 2010 im Amt ist, läuft Ende Saison aus. In der Vergangenheit hat Petkovic mehrmals betont, dass ein Engagement in der Serie A ein Traum wäre.

Mitte Mai unterschrieb Vladimir Petkovic beim FC Sion. Sein Kontrakt enthält eine Optionsklausel, dass der FC Sion eine Verlängerung um ein weiteres Jahr wahrnehmen könnte. Nach dem souverän geschafften Ligaerhalt wäre es naheliegend, dass Cristian Constantin langfristig mit dem schweiz-kroatischen Doppelbürger planen möchte. Nun scheint aber Petkovic mit einem Wechsel zu liebäugeln und Constantin müsste zum dritten Mal in diesem Jahr auf Trainersuche.