Deutliche ZahlenRonaldo, der miese Freistoss-Spezialist
Real Madrids Cristiano Ronaldo gilt als einer der besten Freistossschützen. Allein sein Anlauf ist legendär. Aber im Vergleich zu Teamkollege Mesut Özil bleibt er chancenlos.
Die Zahlen sprechen eigentlich für sich. Cristiano Ronaldo hat in seinen etwas mehr als drei Jahren bei Real Madrid 125 Treffer erzielt. In der Saison 2010/11 wurde er sogar Torschützenkönig in der Primera División. Sein Teamkollege Mesut Özil bringt es in gut zwei Saisons gerade mal auf zehn Tore.
Was die Freistosstreffer der beiden anbelangt, weist der portugiesische Nationalspieler im Vergleich zu seinem deutschen Kollegen eine miserable Bilanz aus. Ronaldo trat bisher zu 150 Freistössen an, berichtet «Mundo Deportivo». Das Bild ist immer das gleiche. Breitbeinig steht er hinter dem Ball, fixiert das Spielgerät und haut dann mit voller Wucht drauf. Die gegnerische Mauer fürchtet sich dabei vor der Schärfe des Schusses. Vor der Trefferquote muss sie aber keine Angst haben. Lediglich neun Tore erzielte Ronaldo mit Freistössen. Das ergibt die doch eher schlechte Quote von sechs Prozent. Gefühlt sollten es mindestens 20 Prozent sein. Aber Fakt ist: In dieser Saison resultierte keiner der 19 Ronaldo-Treffer aus einem Freistoss.
Özil um das Doppelte besser
Ronaldos Teamkollege Özil trat bisher fünfzehn Freistösse bei Real Madrid. Oder besser gesagt durfte dazu antreten, weil CR7 nicht konnte oder wollte. Eine solche Show wie Ronaldo zeigt Özil nicht. Und der Ball fliegt auch mit weniger Geschwindigkeit Richtung gegnerisches Tor. Immerhin zappelte das runde Leder nach Özil-Freistössen zweimal im Netz. Macht beim 24-jährigen Deutschen eine Quote von 13 Prozent. Das ist mehr als das Doppelte von Ronaldo.
Die Wachablösung droht
Dass Özil bei stehenden Bällen viel treffsicherer ist als der 27-jährige Portugiese, hat offenbar auch Reals Trainer José Mourinho bemerkt. Die Madrilenen bekamen im Champions-League-Spiel gegen Dortmund in der 89. Minute und beim Stand von 1:2 aus ihrer Sicht in der Nähe des BVB-Strafraums einen Freistoss zugesprochen. Der Schiedsrichter dachte sich schon, es schiesst ja eh Ronaldo und gab ihm den Ball. Dieser reichte das runde Leder aber zu Özil weiter. Der Deutsche setzte sich den Ball, nahm Anlauf und traf zum 2:2.
Auch wenn Özil betreffend Toreschiessen weit hinter Ronaldo herhinkt: Was die Freistosstreffer anbelangt, hat er die Nase klar vorne. In Zukunft heisst das bei Real vielleicht, dass bei stehenden Bällen Özil zum Zug kommt und nicht mehr Ronaldo.