«Es war die einzig mögliche Sanktion»

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Xamax-Ausschluss«Es war die einzig mögliche Sanktion»

Die Swiss Football League hat ihren Entscheid zum Lizenzentzug gegen Neuchâtel Xamax begründet. Es blieb ihr keine andere Wahl, als die Neuenburger auzuschliessen.

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heg/pre

Liga-Präsident Heinrich Schifferle zum «Fall Xamax». (Video: 20 Minuten Online)

Die Swiss Football League (SFL) hat am Mittwoch Neuchâtel Xamax die Lizenz entzogen. Sie konnte gar nicht anders, wie Daniele Moro, Präsident der Disziplinarkommission, an einer Medienkonferenz am Flughafen Zürich erklärte. «Die Verfehlungen, die begangen worden sind, waren sehr gravierend. Unter diesen Umständen war es die einzige mögliche Sanktion!»

«Das ist wie eine Beerdigung», sagte Liga-Präsident Heinreich Schifferle zu den Sanktionen gegen Xamax. «Wir beerdigen mit Xamax einen Traditionsklub. Es ist eine unschöne Situation, die wir leider nicht verhindern konnten. Wir müssen uns keinen Vorwurf machen, die Verantwortlichen rund um Xamax haben diesen Entscheid provoziert.» Es sei schliesslich eine Bringschuld für Xamax gewesen und keine Holschuld für die SFL.

Viele Sicherheitskräfte

Die Pressekonferenz wurde von einem grösseren Aufgebot von Sicherheitsleuten begleitet. Offenbar wollten die Protagonisten darauf vorbereitet sein, falls wegen der ganzen Thematik Unruhe aufkommen sollte. SFL-Jurist Claudius Schäfer: «Das ist für Ihre Sicherheit. Man muss alles machen, was man machen muss.»

Die SFL hat dem Neuenburger Verein wegen fehlender finanzieller Dokumente und dem Verdacht auf Urkundenfälschung per sofort die Lizenz zur Teilnahme an der Axpo Super League entzogen. Ein allfälliger Rekurs des Klubs gegen den Entscheid hat aus sportlichen Gründen keine aufschiebende Wirkung.

Xamax muss in die 1. Liga

Xamax wird in der kommenden Saison also in die 1. Liga Promotion zwangsrelegiert. Die Challenge League kommt nicht in Frage, da sie ebenfalls zu Swiss Football League gehört, aus welcher der Verein ausgeschlossen wurde. Im Falle eines Konkurses, der immer noch sehr wahrscheinlich ist, würde Xamax wohl in der 2. Liga interregional neu beginnen müssen.

Die grossen Profiteure vom «Fall Xamax» sind Lausanne und Sion, die nicht mehr direkt absteigen können. Für die Topvereine der Challenge League bleibt alles beim Alten. Der Erstplatzierte steigt für Xamax direkt auf, der Zweitplatzierte geht in die Barrage. Dafür steigen nur noch fünf statt sechs Klubs aus der Challenge League in die 1. Liga Promotion ab.

Massnahmen für die Zukunft

Dass in Zukunft solche Vorfälle nicht mehr vorkommen, kann die Liga nicht garantieren. An der Generalversammlung im Dezember hat man die Weichen für eine bessere Reglementierung aber gelegt. Die SFL will mehr Mitspracherecht: In Zukunft müssen Personen, die eine Aktienmehrheit bei einem Klub während der Saison übernehmen wollen, wie durch ein kleines Lizenzverfahren gehen, bestätigte SFL-Chefjurist Claudius Schäfer.

Liga-Präsident Schifferle zu Profiteur Sion. (Video: 20 Minuten Online)

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