Astarloza gewinnt in Bourg-Saint-Maurice

Aktualisiert

Tour de France, 16. EtappeAstarloza gewinnt in Bourg-Saint-Maurice

Mit der Alpenetappe über den grossen und kleinen St. Bernhard hat die Tour de France die Schweiz wieder verlassen. Als Sieger durfte sich der Spanier Mikel Astarloza feiern lassen. Attacken auf Gesamtleader Alberto Contador blieben erfolglos.

von
Herbie Egli

Der Spanier setzte sich auf dem 159 km langen Teilstück von Martigny nach Bourg-Saint-Maurice über den 2473 m hohen Grossen Sankt Bernard vor den Franzosen Sandy Casar und Pierrick Fedrigo durch. Der Spanier Alberto Contador verteidigte das Gelbe Trikot erfolgreich.

Der Deutsche Jens Voigt stürzte auf der Abfahrt vom Kleinen Sankt Bernard etwa 25 Kilometer vor dem Ziel bei hohem Tempo. Er wurde ins Krankenhaus von Bourg-Saint-Maurice eingeliefert. Über die Schwere seiner Verletzungen wurde zunächst nichts bekannt.

Am Mittwoch erwartet die Fahrer der nächste schwere Tag. Auf der Königsetappe von Bourg-Saint-Maurice nach Le Grand-Bornand sind auf den 169,5 km gleich vier Berge der ersten Kategorie zu bewältigen.

96. Tour de France. 16. Etappe, Martigny - Bourg-Saint-Maurice (159 km):

1. Mikel Astarloza (Sp) 4:14:20

2. Sandy Casar (Fr) 0:06

3. Pierrick Fédrigo (Fr)

4. Nicolas Roche (Irl)

5. Jurgen Van den Broeck (Be)

6. Amaël Moinard (Fr), alle gleiche Zeit.

Gruppe mit Leader Contador 59 Sekunden zurück.

Gesamtklassement:

1. Alberto Contador (Sp) 67:33:15

2. Lance Armstrong (USA) 1:37

3. Bradley Wiggins (Gb) 1:46

4. Andreas Klöden (De) 2:16

Liveticker

mit Herbie Egli

Das wars von der 16. Etappe. Vielen Dank fürs Reinklicken.

Ziel: Der Spanier Mikel Astarloza setzte sich zwei Kilometer vor dem Ziel von seinen Fluchtgefährten ab und feiert den Etappensieg. Das Feld mit den Gesamtklassementersten ist mit einem Rückstand von 59' eingetroffen und Alberto Contador hat das Maillot Jaune verteidigt.

3 km: Die vier Verfolger Goubert, Roche, Casar und Fedrigo haben die vierköpfige Spitzengruppe fast eingeholt. Der Etappensieg wird wohl unter diesen acht Fahrern ausgemacht. Die Gruppe mit dem Maillot Jaune hat eine knappe Minute Rückstand.

10 km: Vier Fahrer noch an der Spitze. Pellizotti, Van den Broeck, Astarloza und Moinard haben 15 Sekunden Vorsprung auf eine Verfolgergruppe. Die Gruppe mit dem Maillot Jaune 1'15'' zurück. Der Sturz von Jens Voigt ist offenbar schwer ausgefallen. Er wird zur Kontrolle ins Spital gebracht.

20 km: Die Fahrer sind in der rasanten Abfahrt Richtung Ziel in Bourg-Saint-Maurice. Jens Voigt vom Saxo-Bank-Team ist gestürzt. Auch Gomez Marchante vom Cervélo-TestTeam hat es erwischt. Die Gruppe mit den Gesamtklassementersten hat noch 1'30'' Rückstand auf die vierköpfige Spitzengruppe.

31 km: Bergpreisleader Franco Pellizotti sichert sich auch die Punkte auf dem kleinen St. Bernhard. Im kleinen Feld der Gesamtklassementersten ist wieder Ruhe eingekehrt und der Rückstand beim Bergpreis beträgt 2'11''. Die Fahrer verlassen nun Italien und sind wieder auf französischem Gebiet.

33 km: Die Attacke von Andy Schleck gegen Alberto Contador hat bis jetzt nichts gebracht. Dafür spurtet Lance Armstrong wie in alten Zeiten wieder zu seinem Kapitän Alberto Contador nach vorne, nachdem er beim Angriff etwas Mühe hatte. Der Rückstand der Angreifer auf die Spitzenfahrer übrigens zwei Minuten.

35 km: Die Vermutung ist eingetroffen: Andy Schleck greift Alberto Contador an. Der Spanier kann dem Luxemburger aber folgen, der seinen Bruder Frank Schleck noch dabei hat. Contador hat mit Andreas Klöden ebenfalls noch einen Helfer dabei - Armstrong muss wieder abreissen lassen und der zweite Platz im Gesamtklassement ist in Gefahr.

40 km: Im Hauptfeld tut sich etwas. Das Saxo-Bank-Team mit Cancellara und dem fünftplatzierten Andy Schleck hat vor der Astana-Truppe das Tempo an der Spitze des Feldes übernommen. Contador ist mit drei Teamkollegen noch vertreten und kann ohne grössere Probleme mitfahren.

46 km: Laurent Lefevre von Bbox Bouygues Telecom hat angegriffen und einen kleinen Vorsprung herausgefahren. Noch 14 Kilometer bis zur Passhöhe auf dem kleinen St. Bernhard.

50 km: Nun beginnt der richtige Aufstieg auf den kleinen St. Bernhard. Er ist 22 Kilometer lang und wird den Fahrern nochmals alles abverlangen. die Spitzengruppe mit 18 Fahrern hat noch 4'20'' Vorsprung auf das grosse Feld, in dem das Astana-Team das Tempodiktat wieder übernommen hat.

60 km: Kurz vor dem richtigen Aufstieg auf den kleinen St. Bernhard ist die Flucht von Franco Pellizotti und Vladimir Karpets beendet. Die 16-köpfige Verfolgergruppe hat die beiden Ausreisser eingeholt. Nach der neuen Rennsituation beträgt der Rückstand des Feldes 4'30''.

70 km: Das grosse Feld durchquert die Sohle des Aostatals und deckt sich in der «Zone Ravitaillement» mit Essbeuteln ein. Bald warten lange 50 Kilometer Aufstieg zum kleinen St. Bernhard - dem zweiten Hindernis des Tages. An der Spitze nach wie vor Pellizotti und Karpets mit fünf Minuten Vorsprung. Auf der Bergspitze angekommen, geht es dann 31 Kilometer hinunter ins Ziel nach Bourg-Saint-Maurice.

80 km: Die Rennsituation nach der langen Abfahrt präsentiert sich in Sarre wie folgt: Pellizotti und Karpets haben zwei Minuten Vorsprung auf eine 17-köpfige Verfolgergruppe. Das Feld mit fast fünf Minuten Rückstand auf die beiden Spitzenfahrer.

96 km: Die Spitzenfahrer Pellizotti und Karpets haben den Vorsprung auf das Feld in der Abfahrt auf über drei Minuten ausgebaut. Gesamtleader Alberto Contador und Lance Armstrong verpflegen sich in einem etwas flacheren Teil.

110 km: Die Fahrer rasen mit horrendem Tempo den grossen St. Bernhard hinunter. Die Abfahrt ist satte 38 Kilometer lang und wenn sie unten angekommen sind warten 50 Kilometer Aufstieg Richtung kleiner St. Bernhard.

118 km: Pellizotti und Karpets haben den grossen St. Bernhard erreicht und befinden sich in der Abfahrt. Damit verlassen sie die Schweiz und begeben sich auf italienisches Gebiet. Das Feld hat zwei Minuten Rückstand bei der Passhöhe.

120 km: Fabian Cancellara wird vom Feld geschluckt. Die Astana-Truppe hat den Rückstand auf die Führenden Pellizotti und Karpets auf zwei Minuten reduziert. Noch 1,5 km bis zum Bergpreis für die Spitzenfahrer.

123 km: Noch 5 Kilometer für die beiden Spitzenfahrer Pellizotti und Karpets bis zur Bergpreiswertung Hors Catégorie auf dem grossen St. Bernhard. Die Astana-Mannschaft mit Gesamtleader Alberto Contador tritt etwas stärker in die Pedalen und hat den Rückstand auf 2'30'' reduziert.

128 km: An der Spitze sind der italienische Bergpreisleader Franco Pellizotti und der Russe Vladimir Karpets alleine unterwegs. Sie haben 1'45'' Vorsprung auf eine 16-köpfige Verfolgergruppe mit Fabian Cancellara und drei Minuten auf das Feld mit Gesamtleader Alberto Contador.

Das geschah bisher

Kurz nach dem Start der 160 Kilometer langen Etappe folgten die ersten Attacken und nach 7 Kilometern bildete sich eine 21-köpfige Spitzengruppe. Mit dabei auch der Schweizer Meister Fabian Cancellara.

Beim Anstieg zum grossen St. Bernhard griff Bergpreisleader Franco Pellizotti an und nur der Russe Vladimir Karpets und der Spanier Egoi Martinez konnten ihm folgen. Im Feld macht das Astana-Team von Gesamtleader Alberto Contador das Tempo.

Vor dem Start

Dank dem gestrigen Ruhetag im Wallis sind die Fahrer wieder etwas erholt. Doch in den nächsten drei Tagen und am kommenden Samstag wird von Alberto Contador und Co. nochmals alles verlangt. Der Spanier kann sich seines Gesamtsieges noch nicht sicher sein und muss vor allem am Mittwoch auf Angriffe gefasst sein.

Happiges Restprogramm

Die heutige Etappe von Martigny nach Bourg-Saint-Maurice (160 km) über den grossen und kleinen St. Bernhard dürfte Gesamtleader Contador noch unbeschadet überstehen. Am Mittwoch warten auf ihn und seine Rennfahrerkollegen von Bourg-Saint-Maurice nach Le Grand-Bornand (170 km) aber fünf Berge und der 26-jährige Spanier wird keine ruhige Fahrt erleben. Am Donnerstag steht das 40 Kilometer lange Zeitfahren in Annecy auf dem Programm und am Freitag wird es etwas ruhiger, bevor am Samstag mit der Bergankunft auf dem Mont Ventoux die Tour-Entscheidung definitiv fallen wird.

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