Die Serie des Königs reisst nach 7,5 Jahren

Aktualisiert

Ted LigetyDie Serie des Königs reisst nach 7,5 Jahren

Riesenslalom-König Ted Ligety erreicht in seiner Paradedisziplin erstmals seit 2006 nicht das Ziel. Damit bleibt der Rekord von Ingemar Stenmark bestehen.

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Für Ted Ligety endet in Val d'Isère eine imposante Serie: Erstmals seit März 2006 scheidet der US-Amerikaner in einem Riesenslalom aus. Der Weltmeister rutschte auf dem Weg zu einer neuen Bestzeit im ersten Durchgang aus. Den Fehler hatte der 29-Jährige aus Salt Lake City rasch ausgemacht: «Ich war beim Übergang einfach ein bisschen zu gerade dran. Mein Fehler.»

Bis zu seinem Ausfall war der Weltmeister der schnellste Mann auf der steilen und eisigen Unterlage in Val d'Isère. Zum Vergleich: Der spätere Sieger Marcel Hirscher, der im ersten Lauf die drittschnellste Zeit realisierte, wies bei der zweiten Zwischenzeit von Ligety - wenig später rutschte er weg - einen Rückstand von 1,13 Sekunden auf den US-Amerikaner auf.

Dass Ligetys Serie ausgerechnet in Val d'Isère riss, ist vielleicht kein Zufall. Die enge und steile WM-Piste von 2009 behagt dem US-Amerikaner nicht wirklich, da sie seine fahrerischen Qualitäten nicht so zur Geltung bringt. Letzten Winter gewann er zwar sechs von acht WM-Rennen dieser Disziplin, in Frankreich musste er sich mit Rang drei begnügen. Auch damals gewann Hirscher.

Rekordjagd muss neu lanciert werden

Mit einem Sieg hätte Ligety Riesenslalom-Geschichte schreiben können: Zuletzt stand Ligety in seiner Paradedisziplin viermal in Serie zuoberst: Vor einer Woche in Beaver Creek, beim ersten Riesenslalom des Winters in Sölden, sowie die beiden letzten Rennen der abgelaufenen Saison auf der Lenzerheide und in Kranjska Gora. Damit egalisierte der 29-Jährige den Rekord von Alberto Tomba aus dem Jahr 1991, der ebenfalls vier Riesenslaloms in Folge für sich entscheiden konnte. Mit fünf Siegen hätte Ligety zu Ingemar Stenmark aufgeschlossen. Der Schwede konnte einst fünf Siege in Serie feiern.

Ligetys Ausrutscher machte sich wie schon letztes Jahr Hirscher zunutze. Nachdem sich der Franzose Alexis Pinturault im ersten Vergleich die Bestzeit sicherte, drehte der österreichische Gesamtweltcup-Sieger der vergangenen Saison im zweiten Durchgang auf. Hirscher versprach «volle Attacke» und enttäuschte seine Fans nicht. Dank eines fast perfekten Laufs arbeitete sich der 24-Jährige von Platz drei bis ganz nach vorne vor. Es ist dies der 20. Weltcupsieg seiner Karriere.

Der Sieg ist auch ein Ausrufezeichen Richtung Ligety: Hirscher fuhr in den letzten 22 Riesenslaloms 21 Mal auf das Podest und macht dem 29-jährigen US-Amerikaner nicht nur in Sachen Konstanz Konkurrenz: Der Österreicher übernimmt dank dem Sieg in Val d'Isère die Führung in der Disziplinenwertung. Das dürfte Ligety überhaupt nicht schmecken.

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