Tennis-Rüpel Daniel Köllerer«Federer ist viel zu brav»
Die einen lieben ihn, viele hassen ihn. Der Österreicher Daniel Köllerer spaltet die Gemüter auf der ATP-Tour. Er ist einer der unbeliebtesten Spieler – und nimmt kein Blatt vor den Mund. Auch nicht vor Roger Federer.
- von
- fox
Köllerer, die ATP-Nummer 61 im Männertennis, ist bekannt für seine Flüche und Ausbrüche. Er ist nicht der Spielertyp, mit welchem man den edlen «weissen Sport» assoziiert. Nein, Köllerer ist ein wahrer Rüpel. Unlängst hat er sich mit dem österreichischen Davis-Cup-Team zerstritten. Momentan findet aber wieder eine Annäherung statt. Doch Köllerer fordert gegenüber «Sport24» klar: «Wenn ich gegen die Slowakei nicht um den Wiederaufstieg in die Weltgruppe spielen darf, spiele ich nie mehr für Österreich.»
Der 26-Jährige ist sich sicher, dass dem Tennis mehr Typen wie er – also mit mehr Emotionen – gut tun würden. Manche Spieler sollten ihren Gefühlen öfter freien Lauf lassen. Wen meint er denn damit? «Federer zum Beispiel. Er fängt zwar auch langsam an, sich latustark mit einem 'Come on' anzufeuern, aber er ist noch immer viel zu brav», so der Tennisprofi. Für ihn sind Spieler wie Del Potro oder Nadal besser für den Sport. «Das sind Typen, die das Tennis braucht.»
Auch Damen-Tennis als Zielscheibe
Doch nicht genug, dass er die Weltnummer 1 – gegen welchen er übrigens noch nie gespielt hat - verbal attackiert: Köllerer schiesst auch Richtung Damen-Tennis. «Mich stört nur, dass die Damen gleich viel Preisgeld wie wir bekommen. Ein Nadal muss bei einem Grand Slam-Turnier pro Spiel drei Sätze gewinnen, eine Serena Williams nur zwei. Sollen die Damen doch auch best of five spielen. Viele reden ja gross, dass sie das können», so der Österreicher. Wetten, dass diese Aussagen nicht dazu führen, dass er sich im Tenniszirkus mehr Freunde machen wird?