Die Presse zu Federer«Phänomenal, einzigartig und legendär»
Nach seinem sechsten Masters-Triumph ist aus Roger Federer wieder «King Roger» geworden. Die Presse spart nach dem grandiosen Saison-Schlussspurt nicht mit Superlativen für den «Professor».
Kein gutes Haar wurde nach den US Open an Roger Federer gelassen. Damals hatte die frühere Weltnummer 1 im Tennisjahr 2011 erst einen Titel in der Tasche und es war klar, dass er in dieser Saison keinen Grand-Slam-Titel gewinnen wird – erstmals seit 2002. Als der 30-Jährige auch noch auf Rang 4 der Weltrangliste zurückfiel, wurden die kritischen Stimmen noch lauter.
Mit einem «goldenen November» hat Federer sie aber alle verstummen lassen. «King Roger» gewann dank 17 Siegen in Serie in unnachahmlicher Manier sein Heimturnier in Basel, erstmals Paris-Bercy und schliesslich zum sechsten Mal die World Tour Finals. Die Presse ist nach seinem 70. Turniersieg im 100. Final so enthusiastisch wie lange nicht mehr.
Nummer 1 wieder möglich
Der «Blick» freut sich über Federers «Feuerwerk zum Schluss» und glaubt, dass der Schweizer eine «fantastische Basis fürs nächste Jahr» gelegt hat. «Spielt er an den Grand-Slams und an den Masters-1000 im Frühling um den Titel mit, könnte er im Sommer sogar wieder ein Wort um die Nummer 1 mitreden», so die Boulevard-Zeitung.
Ähnlich analysiert auch der «Tages-Anzeiger» Federers Saison-Schlussspurt. «Einmal mehr hat Federer alle Kritiker verstummen lassen», heisst es. Der Masters-Champion habe eindrücklich demonstriert, «welch aussergewöhnlicher Sportler und Champion er ist» und «untermauert, dass er keine Luftschlösser baut, wenn er grosse Triumphe und die Rückkehr auf Rang 1 für möglich hält».
«Professor Federer»
Weniger analytisch, dafür umso euphorischer kommentiert die ausländische Presse Federers Triumph in London. «Phänomenal, einzigartig und legendär», beschreibt die «Gazzetta dello Sport» den Auftritt von «King Roger». In Deutschland widmet man sich den nackten Zahlen. «Federer schreibt Geschichte», titelt n-tv und führt aus, dass der Schweizer mit seinem sechsten Titel nun alleiniger Rekordhalter ist – vor Pete Sampras und Ivan Lendl.
Doch nicht überall wird Federers Erfolg mit grossen Schlagzeilen gewürdigt. Mit «Professor Federer» betitelt die spanische «Marca» Rafael Nadals Erzrivalen. Die Sportzeitung weist nicht gerade schmeichelhaft darauf hin, dass Federer als erster Spieler über 30 beim Saisonfinale gewonnen hat. Noch minimalistischer zeigt sich das österreichische Online-Portal News.at. Dort heisst es kurz und bündig «Federer siegt».