«Roger wird keinen Grand-Slam-Titel mehr holen»

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Sie alle lagen falsch«Roger wird keinen Grand-Slam-Titel mehr holen»

Von John McEnroe bis Björn Borg: Als Roger Federer vergeblich seinen 18. Major-Titel jagte, schrieben ihn viele Experten ab.

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Björn Borg, der seine Karriere einst mit 26 beendet hatte, war völlig auf dem Holzweg, als er nach Federers Viertelfinal-Out in Wimbledon 2010 gegen Tomas Berdych sagte: «Ich denke, dass Roger bereits jetzt über den Rücktritt aus der Tennisszene nachdenkt. Er ist nicht mehr austrainiert. Manchmal konnte man eine Gleichgültigkeit erkennen. Er hat nicht dasselbe Engagement wie früher.»
Legende Martina Navratilova meldete im März 2011: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass er nochmals die Nummer 1 wird.» Im Juli 2012 widerlegte Federer ihre Prognose. Und vielleicht übernimmt er ja bald noch einmal die Spitze der Weltrangliste.
Mats Wilander (r.), auch er ein früherer Weltranglistenerster, hielt sich ebenfalls nicht zurück. Nach Federers Niederlage gegen Tsonga im Wimbledon-Viertelfinal 2011 schien auch sein Glauben an den Champion zu schwinden. Er sagte: «Der Federer, den man gegen Tsonga gesehen hat, ist ein Mann, der seit eineinhalb Jahren keinen Grand-Slam-Titel mehr gewonnen hat. Er wird nichts mehr gewinnen, wenn er seine mentale Einstellung für solche Matches nicht ändert. Er verdient die Niederlage. In diesem Moment ist er kein Sieger mehr.» Der Fairness halber sei hier gesagt, dass der Schwede damals zurecht Alarm schlug.
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Björn Borg, der seine Karriere einst mit 26 beendet hatte, war völlig auf dem Holzweg, als er nach Federers Viertelfinal-Out in Wimbledon 2010 gegen Tomas Berdych sagte: «Ich denke, dass Roger bereits jetzt über den Rücktritt aus der Tennisszene nachdenkt. Er ist nicht mehr austrainiert. Manchmal konnte man eine Gleichgültigkeit erkennen. Er hat nicht dasselbe Engagement wie früher.»

epa/Martin Divisek

Viereinhalb Jahre lang hatte Roger Federer Grand-Slam-Turniere als Verlierer verlassen. Es wollte einfach nicht klappen mit einem weiteren Triumph auf der bedeutendsten Tennisbühne, nachdem er im Sommer 2012 in Wimbledon den Thron zurückerobert hatte.

Während sich die Niederlagen – vor allem die überraschenden gegen Aussenseiter – häuften, meldeten sich immer wieder Granden dieses Sports zu Wort. Der Tenor: Der Champion ist nicht mehr zum grossen Wurf fähig. Federer selbst glaubte jedoch weiterhin an sich. Er erfand sich neu und machte sich daran, die Expertenmeinungen zu widerlegen.

Seit seiner grandiosen Rückkehr in Melbourne 2017 hat er sein Palmarès um drei Major-Titel erweitert und am vergangenen Sonntag an gleicher Stätte die magische 20er-Grenze erreicht.

Mit welchen Worten die Tennislegenden den Baselbieter abschrieben, sehen Sie in der Bildstrecke.

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